Von Mozart bis Dornier: Ein Wochenende am Bodensee

Wochenendtrip mit Kultur, Technik und Natur

Der Bodensee ist eines der beliebtesten Urlaubsziele in Deutschland – kein Wunder, gibt es hier neben Seen und Bergen zahlreiche schöne Städte, historische Sehenswürdigkeiten und kulturelle Events. So war der Bodensee auch für uns Ziel eines Wochenend-Kurzurlaubs, währenddessen wir einiges erlebt haben.

Das Konstanzer Münster © Schneemenschen

Schöne Altstadt und umstrittenes Wahrzeichen: Konstanz

Unsere Tour rund um den Bodensee begann in Konstanz, der größten Stadt am Bodensee. Dort bummelten wir zunächst durch die schöne Altstadt, die in großen Teilen seit dem Mittelalter erhalten geblieben ist. Da Konstanz im Zweiten Weltkrieg dank der Nähe zur Schweizer Grenze von Bombardierungen verschont blieb, kann man sich in vielen Straßenzügen noch gut vorstellen, wie die Stadt zu Zeiten des Mittelalters ausgesehen hat. Besonders empfehlenswert ist die Stadtführung durch die Altstadt. Dabei spaziert man entlang der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und bekommt viele interessante Infos vermittelt. Beeindruckend ist der Gang durch eines der kleinen Feuergässchen, die normalerweise abgesperrt sind, und die zwischen den Häusern zur Brandbekämpfung eingerichtet wurden. Die Führungen starten ab der Touristinfo in der Nähe des Bahnhofs, dauern knapp zwei Stunden und beginnen werktags um 10.30 Uhr, sonntags um 11.30 Uhr.

Imperia am Konstanzer Hafen
Imperia am Konstanzer Hafen © Schneemenschen

Eines der Wahrzeichen der Stadt ist das Konstanzer Münster mit seinem Turm, den man auch besteigen kann. Er liegt mitten in der Konstanzer Altstadt und bei schönem Wetter hat man einen tollen Blick über die Stadt und den Bodensee. Das neuste – und umstrittenste – Wahrzeichen von Konstanz ist die Imperia, eine sich drehende Statue am Hafen von Konstanz. Die Imperia soll eine Prostituierte darstellen und trägt auf der einen Hand den Kaiser und auf der anderen den Papst. Sie erinnert an das Konstanzer Konzil, das im 15. Jahrhundert hier stattfand. Ob man die Figur nun schön findet oder nicht, entscheidet man am besten selbst vor Ort bei einem Bummel entlang der Konstanzer Promenade. Hier fahren auch die verschiedenen Schiffe nach Bregenz, Meersburg, Friedrichshafen und zur Insel Mainau ab.

Unser kulinarischer Tipp

Leckeres Essen rund um die Kartoffel gibt es in der "Tollen Knolle" am Bodanplatz 9 – von Kartoffelpizza über Reibekuchen bis zum Kartoffelgratin.

Geschmackssache: Die Wallfahrtskirche Birnau

Am nächsten Tag ging es für uns dann weiter in Richtung Friedrichshafen. Auf dem Weg legten wir noch einen Zwischenstopp bei der Wallfahrtskirche Birnau ein. Die Barockkirche ist bekannt durch ihre üppige Ausstattung, das beim Eintreten sehr überwältigend – und für manche wohl auch abschreckend – wirkt. Das Innere der Kirche ist wirklich sehr überladen und voll von Malereien, Stuckaturen und Fresken – Schönheit liegt wohl auch hier im Auge des Betrachters.

Ein Stopp lohnt aber auf alle Fälle, allein schon wegen der schönen Aussicht über den Bodensee vom Vorplatz der Birnau. Für uns ging es nach einem kurzen Rundgang durch die Kirche weiter Richtung Friedrichshafen.

Nur fliegen ist schöner: Das Dornier-Museum in Friedrichshafen

Dort war das Dornier-Museum unser Ziel. Das Museum wurde erst vor vier Jahren eröffnet und widmet sich der Geschichte des Flugzeugbaus durch Charles Dornier und dem gleichnamigen Unternehmen. Im Inneren des Museums, in der so genannten "Museumsbox" wird anhand vieler Ausstellungsstücke, Texte und kurzer Filme gezeigt, wie man von den ersten unbeholfenen Flugversuchen zu den modernen Flugzeugen kam. Im angeschlossenen Hangar kann man dann verschiedene Flugzeuge besichtigen, darunter das legendäre Flugboot Wal und die Do 31.

Bei unserem Besuch gab es sogar noch mehr zu sehen, denn an diesem Wochenende feierte das Museum die DO-Days. Neben vergünstigtem Eintritt (6 Euro statt 9 Euro für Erwachsene) und kostenlosem Parken gab es zusätzlich viele Gastflugzeuge zu sehen, deren Landung man zum Teil live auf der angrenzenden Landebahn mitverfolgen konnte. So war beispielsweise ein Transporthubschrauber ausgestellt, den man von innen besichtigen konnte. Der zugehörige Pilot beantwortete geduldig alle Fragen der Besucher. Außerdem gab es verschiedene Vorführungen, zum Beispiel von Modellflugzeugen und der Flughafenfeuerwehr Friedrichshafen, die zeigte, was in ihrem 1.000 PS starkem Fahrzeug steckt. Wer wollte, konnte außerdem an Hubschrauber-Rundflügen teilnehmen und für die Kinder gab es ein Unterhaltungsprogramm vom Europapark in Rust.