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Wandern & Bergsport in Sierre

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Wandern & Bergsport in Sierre

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Natur

Pfynwald - Besuch im Naturpark

Sierre, Sierre Anniviers

Die grüne Sprachgrenze des WallisFür Sprachforscher stellt der Pfynwald die Kulturgrenze im Kanton dar: Westlich davon sprechen die Walliser Französisch, östlich davon Deutsch. Für Sagenforscher dagegen ist er Quelle zahlreicher Legenden über Wegelagerer, Hexen und verwunschene Plätze. Für Naturforscher schließlich stellt der 10 km² große Naturpark ein spannendes Erkundungsgebiet dar: In dem Föhrenwald und der Auenlandschaft, durch die sich die ansonsten stark kanalisierte Rhone ihren eigenen Weg sucht, leben mehr als 130 Vogelarten. Dazu tummeln sich hier Biber, Dachse, Frösche, Libellen und Nattern. Und nicht zuletzt ist der Pfynwald auch ein außerordentlich schönes Ausflugsziel.Ein empfehlenswerter Einstieg ist der Rundweg vom Bahnhof Leuk-Susten zur "Bhutanbrücke" und zurück (ca. 2,5 Stunden). Der Weg verläuft entlang des Illgrabens, eines der aktivsten Murganggebiete der Welt: Bei andauernden starken Regenfällen kommt es hier mitunter zu Murgängen, bei denen das ansonsten kleine Rinnsal zu einem mächtigen Strom aus Schlamm und Schutt anwächst. Über den Graben wurde in Kooperation mit bhutanesischen Ingenieuren eine 134 m lange Brücke errichtet. Wenn sie die Brücke überquert haben, können die Ausflügler auf der anderen Seite durch den Föhrenwald zurück zum Bahnhof wandern.
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Sehenswürdigkeiten

Salgesch / Sierre: Reb- und Weinmuseum mit Lehrpfad

Sierre, Sierre Anniviers

Ein lehrreicher Gang durch Reben und GeschichteSchon seit rund 2500 Jahren wird im Wallis Wein angebaut. Doch die große Tradition, die bis zu den Kelten zurückreicht, sorgt nicht automatisch für Qualität: Johann Wolfgang von Goethe z. B., der die einheimischen Tropfen 1779 auf seiner Reise durch das spätherbstliche Wallis anscheinend ausgiebig kostete, mochte den gelagerten Wein nicht - er war ihm zu sauer. Lieber trank der Dichter den jungen Wein, der dafür aber "aussehe wie Seifenwasser". Zur damaligen Zeit war Wein ein leichtes Alltagsgetränk, ein landwirtschaftliches Produkt wie Getreide oder Kartoffeln. Über Jahrhunderte war aus diesem Grund beim Anbau nicht der Geschmack das entscheidende Kriterium, sondern die Menge. Aus dem Wallis exportiert werden Weine erst seit dem 19. Jh., als der Bau einer Bahnstrecke den Transport erheblich erleichterte. Würde Goethe heutzutage durch den Kanton reisen, hätte er sicherlich weit weniger zu beanstanden: Die große Mehrheit der Walliser Winzer setzt mittlerweile ganz bewusst auf Qualität statt auf Quantität. Das liegt nicht zuletzt am unermüdlichen Engagement der Önologin Madeleine Gay, die sich schon seit einigen Jahren bei der großen Walliser Genossenschaft Provins besonders für Weine aus alten, fast in Vergessenheit geratenen Rebsorten einsetzt.Weinliebhaber sollten unbedingt das Walliser Reb- und Weinmuseum besuchen. Es besteht aus zwei Teilmuseen, die über einen Lehrpfad miteinander verbunden sind, der mitten durch die Rebberge führt. Ein Spaziergang auf dem 6 km langen Lehrpfad von einem Museumsteil zum anderen dauert ungefähr 2,5 Stunden. Die Ausstellung in Salgesch ist in einem alten, renovierten Bauernhaus, dem Zumofenhaus, im Dorfzentrum untergebracht und dem Anbau, der Rebzucht und dem Prozess des Kelterns gewidmet. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf den Keltergeräten und deren Wandel im Lauf der Zeit. Zu sehen ist u.a. eine Holzkelter mit Zentralschraube aus dem Jahr 1814. Die Ausstellung im Meyerhaus in Sierre hingegen beschäftigt sich mit den kulturellen und historischen Aspekten des Weins, etwa dessen Rolle in der Gesellschaft und mit dem Weinhandel. Dieser Teil des Museums lüftet die Geheimnisse der Familienkeller und erzählt die Entwicklung der Handelskellereien. Hier geht es um den Wein als Alltagsgetränk in der Walliser Gesellschaft - sogar um seine Funktion als Medikament!

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