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Natur in Sion

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Natur in Sion

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Derborence - Das Tal der Steine

Sion, Sion

Vom Katastrophen- zum NaturschutzgebietEs waren zwei Naturkatastrophen, die zum heutigen Landschaftsbild von Derborence geführt haben: Unterhalb des Diableretsgletschers löste sich 1714 ein Felsblock und begrub 55 Alphütten unter sich. Von den 19 Personen, die sich dort aufhielten, überlebten nur fünf. 1749 gab es einen weiteren Felssturz an der gleichen Stelle. Die Felsmassen versperrten den Talkessel und ließen einen See entstehen. Danach blieb die Gegend vom Menschen fast unberührt. Als in den 1960er-Jahren die Straße nach Derborence öffnete, stand das Tal schon unter Naturschutz. Dadurch hat sich an den kargen Berghängen und dem dichten Pionierwald um den See eine vielfältige Flora und Fauna erhalten: Hier leben Steinböcke und Luchse, gedeihen Feuerlilien und Orchideen, kreisen Königsadler und Bartgeier in der Luft.
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Grande Dixence: Die höchste Staumauer Europas

Sion, Sion

Der Gigant am Ende des TalsDas Val d’Hérémence liegt zwar in direkter Nachbarschaft des Val d’Hérens, doch die Unterschiede könnten eiegentlich nicht größer sein. Die Gegend beeindruckt nicht durch Ursprünglichkeit, sondern durch ein gigantisches, weithin sichtbares Wirtschaftsprojekt: die Grande-Dixence-Staumauer, deren Wasserkraft den jährlichen Stromverbrauch von rund 1,3 Mio. Menschen decken kann. Acht Jahre dauerte ihre Errichtung, und immerhin 3000 Arbeiter waren auf der Baustelle beschäftigt. Es gab sogar eine Firmenzeitschrift, eine Bibliothek, eine wöchentliche Filmvorführung und jedes Jahr ein Skirennen, die "Trophäe der Bergleute". Nach rund zwei Jahren in provisorischen Baracken zogen die Arbeiter im Winter 1953/54 ins "Le Ritz", wie sie das neu errichtete Wohngebäude von Le Chargeur am Fuß der Mauer nannten (in dem Gebäude ist heute das "Hotel du Barrage" untergebracht). Sechs Millionen Kubikmeter Beton verbauten die Arbeiter insgesamt. Das entspricht der Menge, die nötig wäre, um entlang des Äquators rund um den Globus eine 1,5 m hohe und 10 cm dicke Mauer zu errichten. 1961 war der 285 m hohe Koloss fertig. Es ist bis heute eine der höchsten Talsperren weltweit. Auf Rundgängen werden die Besucher mit Licht- und Toneffekten durch die Stollen der Anlage geführt, und eine Seilbahn fährt hinauf zur Staumauerkrone (Fußweg ca. 45 Min.). Oben eröffnen sich den Gästen zahlreiche Wandermöglichkeiten, etwa der Steinbockweg, eine Rundwanderung mit Naturlehrpfad und schönem Blick auf den künstlichen See.
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Mit dem Postauto durch Val d‘Hérens

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Entspannt auf engen SträßchenAbenteuerlich schlängelt sich das Sträßchen vom Rhonetal hinauf ins Val d’Hérens (Eringertal). Autofahrer sitzen hier oft angespannt am Steuer und kommen bei Gegenverkehr ins Schwitzen. Andere Menschen dagegen reisen ganz entspannt: Sie nehmen eines der gelben Postautos. Die Fahrzeuge mit der bekannten Dreiklanghupe sind eine echte Institution in der Schweiz, besonders im Alpenraum. Sie sorgen dafür, dass die Kinder sicher in die Schule kommen, die betagte Rentnerin immer noch ihre Freundin in Nachbardorf besuchen kann und Wanderer nach einer Mehrtagestour rechtzeitig zum Bahnhof gelangen. Das Postauto ins Val d’Hérens hält direkt am Bahnhof von Sion. Von dort aus ist schon bald ein erster Höhepunkt der Fahrt erreicht: Der Bus kurvt vorbei an meterhohen, kegelförmigen Erdpyramiden, wie man sie im Wallis nicht vermutet hätte. Die Türme entstanden während der Gletscherschmelze durch Felsbrocken, die die darunterliegenden Sand- und Lehmmoränen vor Erosion schützten. Auf der Spitze einiger Pyramiden balanciert noch immer ein dunkler Stein. Dann taucht man immer tiefer in eines der schönsten Täler des Wallis ein. Die wirtschaftliche Entwicklung ging hier nur langsam voran, die Skigebiete und Bauprojekte blieben – außer am Talanfang bei Thyon – klein und überschaubar. Bis heute prägt besonders die ursprüngliche Natur das Gebiet. So erstaunt es auch nicht, dass sich das Val d’Hérens um den Status als Unesco-Biosphärenreservat und Schweizer Naturpark bewirbt. Das Dorf Evolène mit seinen alten Wirtschafts- und Wohnhäusern lohnt eine Besichtigung. Hier sprechen einige Einwohner Patois, eine selten gewordene frankoprovenzalische Mundart. Auch in Les Haudères empfiehlt sich ein Rundgang durch den atmosphärischen Dorfkern, außerdem ist hier Umsteigeplatz für die Buspassagiere. Viele kommen für mehrtägige Wanderoder Skitouren ins Tal und fahren ins abgeschiedene Arolla weiter. Der 2000 m hoch gelegene Ort, von dem aus man auf eine imposante Gletscher- und Bergwelt blickt, ist Ausgangspunkt zahlreicher solcher Routen. Bis vor 60 Jahren war er nur über einen Maultierpfad zu erreichen. Der Weg zum Kurhaus von Arolla war früher also recht beschwerlich. Das Gebäude wurde schon im 19. Jh. errichtet. Von hier aus bezwangen einst wohlhabende ausländische Gäste mit lokalen Führern die Gipfel in der Gegend. Mittlerweile ist aus dem Kurhaus eine einfache Wanderunterkunft geworden, und die Wanderwege sind bekannt und beliebt – aber dadurch nicht weniger attraktiv.
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Unterirdischer See in Saint Léonard

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Bootstour durch die UnterweltIn der Nähe von Saint-Léonard liegt ein großer See – doch man sieht ihn nicht, denn er verbirgt sich unter der Erde. 300 m ist er lang, 20 m breit und 10 m tief. Das macht das Gewässer laut den Vermarktern zum "größten natürlichen schiffbaren unterirdischen See Europas". So konstruiert der Superlativ auch ist – die wassergefüllte Höhle ist tatsächlich beeindruckend und lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Besonders in der glühenden Sommerhitze, denn unter der Erde bleibt es mit ungefähr 15 Grad angenehm kühl (Vergessen Sie Ihren Pullover nicht!).Der See wurde 1943 von Jean- Jacques Pittard entdeckt, einem der Gründerväter der schweizerischen Höhlenforschung. Schon seit über 60 Jahren ist Pittards Entdeckung öffentlich zugänglich. Der unterirdische See ist entstanden, weil an dieser Stelle das Wasser zwischen einer Schiefer- und einer Marmorschicht durch weichen Gips fließen und große Teile des Gesteins zersetzen konnte. Gespeist wird das Gewässer einerseits durch Quellwasser aus dem Hochgebirge, andererseits durch Sickerwasser, das nach Regenfällen und durch die Bewässerung der Weinberge entsteht. Heutzutage wird der See farbig ausgeleuchtet, damit die Gäste auf der etwa halbstündigen Besichtigungstour auch etwas sehen. Mehrsprachige Führer rudern die Besucher in großen Booten über das stille Wasser und informieren dabei über weitere Einzelheiten dieser Grotte. Den Eingang zu dieser natürlich entstandenen Sehenswürdigkeit zu finden ist nicht schwer. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln reist, fährt am besten per Bahn nach Saint-Léonard. Der See ist ungefähr einen Kilometer vom Bahnhof entfernt und zu Fuß in etwa 15 Minuten zu erreichen. Ansonsten fahren von Sion und Sierre aus auch Busse. Autofahrer gelangen über die Kantonsstraße zwischen den zwei Orten zum Eingang und finden dort kostenlose Parkplätze. Fast 100000 Besucher besichtigen jedes Jahr die Grotte. Wer sie nicht mit Unbekannten teilen möchte, kann sie nach der offiziellen Schließung ab zehn Personen auch mieten. Für 45 SFr pro Person wird ein Abendprogramm mit Raclette und Grottenbesichtigung angeboten.

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