Der Salzburger Almenweg ist gesäumt von Almenwiesen, wunderschönen Hütten und Seen
Der Salzburger Almenweg ist gesäumt von Almenwiesen, wunderschönen Hütten und Seen © Tourismusverband Großarltal

Almen, Seen und Naturerlebnisse im Großarltal

02.05.2024
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Höchster Naturgenuss

Frisch ist es noch draußen. Selbst im Hochsommer, wenn in den Städten die Hitze brütet, sind im Großarltal die Nächte angenehm kühl.


Drinnen in der Stube der Filzmoosalm auf 1.710 m herrscht schon wohlige Wärme. Sennerin Bettina Huber hat bereits eingeheizt. Aus der Milch ihrer Kühe bereitet sie den für das Großarltal so typischen Sauerkäse zu. Danach wird Butter gerührt und Kuchen gebacken. „Was mir und meinen Kindern schmeckt, das mögen sicher auch die Wanderer und Mountainbiker, die uns tagsüber besuchen“, meint die begeisterte Sennerin und lächelt, während sie noch ein paar Holzscheite in den Ofen legt.

Rund 40 Almen als Ausflugsziele

Das Großarltal wird auch als Tal der Almen bezeichnet. Diesem Namen wird der österreichische Urlaubsort auf jeden Fall gerecht, denn in der Region gibt es rund 40 bewirtschafte Almhütten, die zum Wandern, Mountainbiken und Einkehren einladen. Mit dieser Dichte an bewirtschafteten Almen ist das Großarltal in ganz Salzburg einzigartig und wohl auch in ganz Österreich.


Je nach Wetterlage auf den Bergen öffnen die ersten Almen Mitte Mai. Der Großteil der Hütten öffnet Anfang bzw. Mitte Juni. Geöffnet sind die Almen dann meist bis Ende September bzw. Mitte Oktober und vereinzelt sogar bis Ende Oktober bzw. Anfang November.

Viele der Almhütten im Großarltal sind mit kurzen Wanderungen erreichbar, die zwischen 30 Minuten und zwei Stunden dauern. Auf fast alle Almhütten führen naturbelassene Wanderwege oder geschotterte Forstwege durch die wunderschönen Almwiesen und Wälder. Die meisten Hütten, wie zum Beispiel die Reitalm (1.600 m), die Bichlalm (1.731 m) oder die Hirschgrubenalm (1.564 m) sind auch mit dem Mountainbike sehr gut erreichbar.


Wer nicht mehr so gut zu Fuß ist, kann die Sommerbergbahnen von Großarl nutzen. Die Panoramabahn Großarltal und die Kieserlbahn bringen euch auf das "Panoramaplateau" (1.840 m) und das Kieserl (1.954 m). Von hier aus lassen sich drei Gipfel, fünf Seen und 14 Hütten leicht erreichen.


Übrigens: Die neue 10er-Kabinenbahn auf den 1.954 m hohen Kieserl wurde erst Dezember 2023 fertiggestellt und im Januar 2024 feierlich eröffnet. Hoch oben über dem Großarltal konnte ein neuer Fleck Erde erschlossen werden. Die Bergstation der Kieserlbahn ist ein neuer Ausgangspunkt für viele verschiedene Wanderungen, so zum Beispiel für die Höhenwanderung vom Kieserl bis zum Kreuzkogel. Tolle Erlebnisse versprechen auch gemütliche Spaziergänge zur einladenden Gehwolfalm, über den Kinderwagen-Höhenweg zum Spiegelsee oder zum Großarler Sinnesweg, auf dem an verschiedenen Stationen interessante Aufgaben und Abenteuer warten.

Genussvolles Almwandern im Großarltal
Genussvolles Almwandern im Großarltal © Tourismusverband Großarltal / Lorenz Masser

Eine Alm - was ist das überhaupt?

Im Sommer wird in vielen Regionen Österreichs die Jahrtausende alte Tradition gepflegt, das Vieh vom Tal auf die Bergweiden zu führen. Auf den Almen genießen Mensch und Tier die "Sommerfrische". Egal ob Kuh- und Rinderalmen, Kälberalm, Schafalmen, Pferdealmen oder gemischte Almen, das ursprüngliche Leben auf dem Berg ist für viele Senner und Sennerinnen und ihr Vieh Naturerlebnis pur. Doch natürlich ist eine Almbewirtschaftung auch harte Arbeit: Landschaftspflege wie das Mähen und Beweiden der Almwiesen, Kühe melken und auf die Weide treiben, Tiere füttern, Milchverarbeitung zu Produkten, Pflege von Stall oder Maschinen und nicht zuletzt das Bewirten von Gästen sind nur einige der Aufgaben der Almgastgeber.


Im Tal der Almen wird dennoch jeder Gast mit einem herzlichen "Griaß di" begrüßt. Die Gäste können sich auf fantastische Brettljausen, selbstgemachte Kuchen und Produkte vom eigenen Hof und viele regionale Spezialitäten freuen. Ein ursprüngliches Genusserlebnis, das seinesgleichen sucht!

Auf den Almhütten im Großarltal erwarten die Gäste kulinarische Spezialitäten
Auf den Almhütten im Großarltal erwarten die Gäste kulinarische Spezialitäten © Tourismusverband Großarltal / Lorenz Masser

Bergseen und Naturabenteuer

Neben den Almhütten sind auch die Bergseen im Großarltal beliebte Ausflugsziele. Eiskalte Quellen, kristallklare Bäche und tosende Wasserfälle speisen diese Bergseen im und um das Großarltal. Um viele von ihnen ranken sich spannende Sagen. Je nach Gestein, Untergrund und Wetter zeigen sie sich von türkisgrün bis dunkelschwarz. Für eine ausgiebige Badeeinheit sind die Bergseen zwar meist zu kalt, eine kurze Abkühlung für die Beine nach einer eindrucksreichen Bergwanderung kommt für viele Wanderinnen und Wanderer aber sehr gelegen. Was gibt es Schöneres, als die beanspruchten Füße ein paar Minuten ins eiskalte Wasser baumeln zu lassen und dabei die Natur und das Bergpanorama zu genießen?


So zum Beispiel am Schuhflickersee auf der Nordseite des gleichnamigen Gipfels (2.214 m), der auf eine Seehöhe von ca. 2.100 Metern liegt. Bemerkenswert ist, dass der Gebirgssee keinen Zu- und Abfluss hat, der Wasserspiegel jedoch immer konstant bleibt. Der Gipfel des Schuhflickers zählt zu einem der drei Kalkberge im Großarltal. Durch den kalkhaltigen Boden, kann dort eine besondere Flora und Fauna beobachtet werden.


Tolle Wanderungen führen auch zu den Paarseen, zu den moorigen Trögseen, zum beeindruckend gelegenen Tappenkarsee (1.762 m.ü.M., größter Bergsee in den Ostalpen) oder zum Ötzlsee, der mit seinem sauerstoffreichen und glasklaren Wasser auch für Fischer ein beliebtes Ziel ist. Eine Besonderheit bietet der Schödersee: Er ist der einzige periodische See im Nationalpark Hohe Tauern. Zur Zeit der Schneeschmelze und nach starken Regengüssen bildet sich im Schödertal (Fußweg ca. 1 ½ h vom Talschluss Hüttschlag) ein mehrere hundert Meter langer und breiter See. In der Trockenperiode im Sommer versiegt er, übrig bleibt nur ein schmaler Bach. Dieser fällt zuerst tosend über mehrere Steilstufen ins Schödertal hinab und schlängelt sich schließlich gemächlich durch den breiten Boden des periodischen Sees, bevor er dann zwischen ein paar Steinen verschwindet. Naturfreunde finden vom Talschluss in Hüttschlag einen Natur-Lehrpfad mit rund 45 Schautafeln entlang des Baches hinein in das Schödertal. Dieser berichtet über Tiere, Pflanzen, Geologie aber auch über die Geschichte des Großarltales. Höhepunkte entlang des Weges sind der Kreealmwasserfall, der Ötzlsee, die Naturkneippanlage und natürlich der Schödersee.

Mystische Stimmung am Schödersee
Mystische Stimmung am Schödersee © Tourismusverband Großarltal

Wild beobachten

In einigen Almgebieten im Großarltal befindet sich besonders viel Wild. Hier bietet sich für aufmerksame Beobachter oftmals die Gelegenheit, eine Gams, einen Hirsch oder ein Reh zu entdecken. Wer auf leisen Sohlen unterwegs ist, hat vor allem in den folgenden Gebieten gute Chancen, ein Wildtier zu entdecken: Hubalm, am Weg von der Filzmoosalm zur Bichlalm, bei den Kreealmen, den Aigenalmen und im Niggeltal ("Igltal").