Wer sich sportlich betätigen und dabei die Natur erleben will, kann dies besonders gut bei einer Alpenblumenwanderung. Oft gibt es speziell angelegte Alpenblumengärten oder Wanderwege, an deren Ränder besonders viele Alpenblumen blühen.
Die Alpenflora findet man in den Alpen oberhalb der Baumgrenze. Bodenbeschaffenheit und Klimazone beeinflussen den Wuchs und das Vorkommen der einzelnen Pflanzen. Durch die kurze Vegetationsperiode (zwischen 2 und 3 Monaten) überleben in den Alpen größtenteils nur mehrjährige Pflanzen.
Um der langen Kälte, dem Schnee und der möglichen Austrocknung zu widerstehen, hat die Alpenflora eigene Schutzmechanismen entwickelt:
Mit diesen Vorkehrungen schützen sich die Pflanzen vor dem starken Bergwind und versorgen sich über ihr Polster mit Nährstoffen und Wasser.
Die bekannteste Alpenbume ist mit Sicherheit das Edelweiß. Es ist eines der Wahrzeichen der Alpen, das sich in vielen Logos und Wappen der Alpenregion wiederfindet. Das Edelweiß galt früher als Symbol für Wagemut und als Liebesbeweis. Als Heilkraut wurde es in früheren Zeiten als Mittel gegen Bauchschmerzen verwendet. Mittlerweile steht das Alpen-Edelweiß unter Naturschutz und darf nicht mehr gepflückt werden.
Insgesamt gibt es weltweit ca. 300 bis 400 verschiedene Enzian-Arten. In den Alpen wachsen ungefähr 35 Enzian-Sorten. Viele der Enziane haben blaue Blüten, daher galten diese als Symbol der Treue. Aus den Wurzeln des Gelben Enzians wird bereits seit dem Mittelalter Schnaps gebrannt. Außerdem wird der Enzian als Mittel zur Appetitanregung verwendet. Im Volksmund sagte man dem Frühlingsenzian nach, dass er Blitze anzieht und deswegen nicht mit ins Haus genommen werden soll. Alle Arten des Enzians dürfen nicht gepflückt werden, da sie unter Naturschutz stehen.
Über 500 Bergblumen nach Blütenfarbe und Blütenform einfach und sicher bestimmen.
Übersichtlich: Farbcode und Symbole ermöglichen ein schnelles Auffinden jeder Pflanze.
Typisch: Wichtiges Bestimmungsmerkmal auf einen Blick.
Der ideale Zeitpunkt für eine Alpenblumenwanderung ist im Sommer, da hier die Blütezeit der Alpenblumen ist. Man kann auf eigene Faust die Natur erkunden.
Entlang der Wanderwege in den Alpen finden sich immer blühende Wiesen oder Gestein, in denen die Alpenblumen wachsen. Wenn man als Wanderer keinen sachkundigen Führer dabei hat, kann man die Namen der Alpenblumen auch leicht selbst bestimmen.
Wer sich nicht gut in der Botanik auskennt, kann einen Alpenblumenführer zu Rate ziehen. So gibt es zum Beispiel den GU-Kompass "Alpenblumen bestimmen leicht gemacht". Hierin befinden sich die 155 wichtigsten Pflanzenarten der Alpen. Zusätzlich sind auch deren typische Merkmale aufgeführt, die beim Bestimmen der Alpenblumen ebenfalls helfen.
Den Alpenblumen-Kompass kann man beim GU-Verlag bestellen.
Kein Buch dabei? Dann hilft vielleicht eine App, den Namen der Alpenblume zu bestimmen. Google, PlantNet, Flora Incognita oder Flora Helvetica sind nur einige der Apps, mit denen das möglich ist.
Wer sich für eine geführte Wanderung entscheidet, kann dies zum Beispiel im Alpenblumengarten am Kitzbüheler Horn oder im Alpenblumengarten in Reutte tun. Der Garten am Kitzbüheler Horn ist von Mai bis September täglich geöffnet. Von Frühling bis Herbst kann man hier immer verschiedene Alpenblumen sehen. Zahlreiche Informationstafeln stehen bei den unterschiedlichen Blumen, so dass man sich selbst informieren kann. Besonders spannend sind die geführten Wanderungen durch den Alpenblumengarten, die einmal täglich kostenlos stattfinden.
Heilkräuter oder -pflanzen enthalten Wirkstoffe, die bei der Linderung oder Heilung von Krankheiten helfen. Auch manche Alpenblumen haben heilende Wirkung. Im Kräuterdorf Stiefenhofen gibt es geführte Kräuterwanderungen und Wildkräuterseminare. Hier lernen die Teilnehmer, wie sie Wildkräuter erkennen und auch verwenden können. Außerdem gibt es die Möglichkeit, eigene Tinkturen, Öle und Salben aus Heilkräutern herzustellen.
Natürlich finden Alpenblumen- oder Heilkräuterwanderungen auch in anderen Regionen und Orten statt. Die örtliche Tourist-Information oder die Tourismusverbände der Regionen helfen den Besuchern gerne weiter.