Europäischer Fernwanderweg Münchberg - Waldsassen

Fichtelgebirge, Deutschland

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Tourdaten:

Länge:75,0 km

Dauer:22:35 Stunden

Niedrigster Punkt: 477 m

Höchster Punkt: 911 m

Empfohlene Monate:
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Schwierigkeit:
Landschaft:

Beschreibung

Teilstrecke im Fichtelgebirge: Münchberg - Marktredwitz - Waldassen Dieser Europäische Fernwanderweg führt von Nordwesten nach Südosten auf ca. 65 km Länge an den 4 Quellen vorbei und gabelt sich am Schluss auf in eine tschechische und eine oberpfälzer Variante (Nurtschweg). Der E6 verläuft auf halber Hanglage des Mittelgebirgszuges. Vorschlag für die Wanderung des E 6 im Fichtelgebirge in 5 Etappen (Vorschlag von Hans-Jörg Eitner, Wanderführer FGV). 1) Münchberg bis Höllpass Der  E6 führt von NW aus dem Frankenwald über flaches Gelände durch die Textilstadt Münchberg und über die Ortschaften Mechlenreuth und Dietelmühle nach Kleinlosnitz. Hier am Parkplatz des Oberfränkischen Bauernhofmuseums soll unsere Wanderung beginnen. Das „Kleinlosnitzer Bauernhofmuseum“ stellt mit dem original eingerichteten „Dietelhof“ in klaren Texten und Bildern das Leben der Bauern im frühen 19 Jahrhundert dar. Die Gaststube im benachbarten „Oberen Hof“ ist während der Öffnungszeiten des Museums bewirtschaftet. Dieser Vierseithof ist prägnant für die Bauweise der früheren Höfe im Fichtelgebirge. Nachdem wir das Museum am Hang verlassen haben, biegen wir rechts am Hof mit dem Fachwerkgiebel ein und bewegen uns am Waldrand entlang Richtung alleinstehender Scheune. Der Weg ist ab hier als Quellenweg mit schwarzem Q auf gelben Grund markiert. Teils auf der Flur, teils in kleinen Waldstücken setzen wir unseren Zickzackkurs fort zum Markt Zell. Wir bewegen uns nun auf dem Fahrradweg BT 35 Gefrees – Schwarzenbach.   Nach 2 km überqueren wir in der Ortschaft Schnackenhof die Verbindungsstrasse Münchberg – Zell, kommen auf den „Winkelweg“ und laufen - immer den Grossen Waldstein mit seinem Sendemast vor uns – auf flacher Flur zum Ortseingang Zell. Der Fernwanderweg läuft schnurstracks über den Marktplatz mit der evang. St. Gallus Kirche, ein Besuch lohnt sich vorbei Richtung Osten. Im Sommer sollten manche sonnenhungrige und badelustige Wanderer ihre Badesachen dabeihaben, denn gleich am Straßenrand Richtung Walpenreuth befindet sich das beheizte Freibad mit großer Liegewiese und Wasserrutsche. Gegenüber dem Freibad führt der Weg steiler an, am Wiesenrain entlang mit Blick zum Waldstein und dem Arnsteinfelsen. Am Zeller Wasserhaus vorbei laufen wir auf gesandeten Forstweg hoch zum Parkplatz „Saalequelle“.   Hier empfiehlt sich ein Abstecher. Ein mit einem Bären ausgeschilderter Weg führt uns in 10 Minuten zur Quelle der sächsischen Saale. Wir folgen weiter dem Quellenweg und Waldlehrpfad bis zur Ahornwiese. Dieser Platz führt uns in die Mineralogie des Fichtelgebirges ein. Serpentinit, Eklotit, Granit und Gneis werden gezeigt und beschrieben. Der Waldlehrpfad gibt ebenso Auskunft über die genießbaren, ungenießbaren – giftigen Lamellenpilze und Röhrlinge, über Vögel im Wald, über Bäume und deren Lebenslauf. Wir überqueren den Nordweg und wandern bergab bis über das Einzelgehöft „Hühnerhof“ zur Torfmoorhölle, dem Ende unserer 1sten Etappe. 2) Höllpass bis zum Fichtelsee Der im Südwesten liegende Höllpass durchschneidet den Waldstein- und Schneebergzug. Besonders erwähnenswert ist das rechts vom Weg liegende mit Birken und Erlen bewachsene Gebiet. Hier befindet sich eines der Hochmoore des Fichtelgebirges. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde hier Torf gestochen und getrocknet. Torf wurde früher zum Beheizen der Hochöfen im Bergbau, später als Hausbrand verwendet. Der Weg führt uns vorbei an der Hochspannungsleitung und der Wasserversorgung und führt dann gemächlich an zur Egerquelle. Die Egerquelle wurde 1924 als einzige Quelle mit Setzsteinen rund gefasst. Dazu stifteten die damals reichen Eger - Städte jeweils einen mit Aufschrift behauenen Stein. Wir folgen weiter dem Quellenweg über das Kalte Buch zum Weissenhaider Eck. Hier können wir - vorher entlang des Waldpfades an der Saalequelle gelesenes - nachvollziehen. Buchenbäumchen werden angepflanzt, wachsen zum strammen Baum und werden durch verschiedene Pilzkulturen bis zum Absterben begleitet. Unser Strecke führt nur kurz der Schneebergstrasse entlang und dann unterhalb des Habersteins über die Buchenallee zum Karches. Hier am Karches befand sich früher einer dieser Hochöfen zur Erzgewinnung. Bergauf zur Weissmainquelle liegen am Wegesrand etliche namenslose Felsblöcke, die auch Unterschlupf bei schlechtem Wetter bieten. Nur 500m sind es noch auf den Weismainfelsen, der einst schon von Goethe bestiegene Fels bietet einen schönen Ausblick auf den Ochsenkopf- und Schneeberggipfel. In ca. einer viertel Stunde erreichen wir die Fichtelnaabquelle. Auch hier können wir Unterschlupf vor Wetterlaunen finden. Abwärts führt uns der geologische Weg und das Ringwegenetz an Fichtelberg vorbei. Nach einer weiteren halben Stunde kommen wir am Fichtelseeparkplatz aus dem Wald.   3) Fichtelsee bis zur Luisenburg   Vom Fichtelseeparkplatz führt der Weg teils über Holzplanken durch eines der schönsten Hochmoore in Bayern zum Fichtelsee. Ein Abstecher über den Seenweg – blaues S auf weißem Grund - zum eisenhaltigen „Jean Paul Brunnen“ („Sauerbrunnen“) in das Moor ist empfehlenswert. Wir folgen ab der Infotafel dem Quellenweg (Q), der teils flach und dann mit leichtem Gefälle zur Ortsanbindung Fichtelberg zur B303 (Fichtelgebirgsstrasse) führt. Wir kreuzen den Steinzeit – Rundwanderweg. Hier kann man rechts 200m auf den „Hüttenberg“ aufsteigen und den herrlichem Blick gegen Süden auf die Ortschaft „Mehlmeisel“ genießen. Durch den Wald geht es weiter über den Kregnitzhügel bis kurz vor die Ortschaft Reisinger Höhe. Dort überqueren wir die Verbindungsstrasse zum Silberhaus.   An einer Granitsandgrube vorbei schweift unser Blick auf die Platte, dann erreichen wir das Wegedreieck Neubau – Nagel –Fichtelberg. Ein Christusbildnis zeigt, dass Religion und Brauchtum im Fichtelgebirge stark verwurzelt sind. Im Fichtelgebirge kommt keine Freizeit- und Sportmöglichkeit zu kurz. Wir sind nun 5 km gewandert und kommen an das Wegkreuz zur Strasse Silberhaus – Nagel (Euregio Egrensis – FGV) bleiben auf dem MTB – Weg und folgen dann den auf 680 m Höhe führende Matzenlohweg zum Wurmlohpass. An einer Weggabelung mit Sitzgruppe geht es links bergan zur „Hohen Matze“(813 m ü NN).   Der Wurmlohpass befindet sich genau auf dem 50. Breitengrad und bildet eine Wasserscheide zwischen Naab – Donau und Eger – Elbe. Auf einer ca. 2 km geteerten Nebenstrasse führt der Weg in den kleinen Ort „Hohenbrand“. Am Parkplatz „Kösseine“ führt der Höhenweg (weißes H auf rotem Grund) und Quellenweg(schwarzes Q auf gelben Grund) über den Spritzbrunnen zur Luisenburg. Für einen Abstecher auf die Kösseine (945 m ü NN) sollten mindestens 3 Std. (200 Höhenmeter) eingeplant werden, denn Zeit zur Einkehr sollte noch bleiben.   4) Von der Luisenburg bis Wölsau   Diese Etappe wurde gern etwas kürzer gewählt, weil ein Besuch der Freilichtbühne und des Felsenlabyrinths eingeplant. Die Freilichtbühne zählt zu den schönsten Naturbühnen Deutschlands und das Felsenlabyrinth verzaubert den Besucher in die Welt der Berggeister und Feen. Wir laufen die geteerte Strasse 200 m abwärts und biegen in der Linkskurve nach rechts ab. Wir folgen der Forststrasse bis zum „Wasserhaus Alexandersbad“ und nehmen den Kurs bergab auf dem „Philosophenweg“ nach Alexandersbad auf. Durch den Wald und nach einer Linkskurve erreichen wir die breit angelegte Birkenallee, die zur Zeit Luises von Preußen angepflanzt wurde. Mitten im Weg steht der Anfang des 18. Jahrhunderts zu Ehren Luises, Königin von Preußen erstellte Luisenstein. Am Wegrand fließt das eine oder andere Brünnlein, das aus dieser Zeit zeugt. Wir setzen unsere Marschroute immer geradeaus fort bis rechts ein besonders schöner mit Grabsteinen aus der Region angelegter Waldfriedhof erscheint. Von weiten genießen wir den Blick auf das Schloss „Bad Alexandersbad“. Direkt am Schlossbrunnen und am Schloss vorbei erreichen wir links einen Pavilon mit Schautafeln von der Flora und Fauna um Alexandersbad. Nur noch hundert Meter über 2 Bächlein sind es zur Heilquelle Luisenbrunnen. Von hier steigt ein Wald- und Wiesenweg gemächlich an auf den Sichersreuther Berg mit herrlichem Ausblick auf den Burgstein, Schneeberg, Epprechtstein und Kornberg. Von hier kann ein Abstecher zum Wendener Stein (1,5 km) vorgenommen werden. Wir befinden uns nach wie vor auf dem Philosophenweg der mit kurzen in blauen Granit gehauenen Weisheiten namhafter Poeten besticht. „Wo die Natur nicht will, ist die Arbeit umsonst“ Seneca 4 v. Chr. bis 65 n. Chr. Ob der Römer hier jemals gekreuzt ist , bleibt verborgen. Weiter erscheint ein Spruch von einem großen Dichter, der in Wunsiedel geboren ist – Jean Paul (1763 – 1825): „Die Erde wird bloß von Menschen verändert, die sich nicht von ihr verändern lassen“. Am höchsten Punkt biegt die Forststrasse ab und es geht geradeaus an zwei Ruhebänken vorbei in den Wald. Immer wieder versucht man den Wald durch Tannenverjüngungen widerspenstiger zu machen. Nach 6 km Wanderstrecke erreichen wir eine Waldwiese mit Unterstellhäuschen. Wir gehen nicht links ab, sondern folgen der Forststrasse und kommen in Richtung Meußelsdorf und Leutendorf oberhalb Marktredwitz aus dem Wald. Hier genießen wir einen herrlichen Blick auf Marktredwitz mit dem Teichelberg und Steinwald im Hintergrund. Am Forsthaus endet der bequeme Weg durch den Buchenwald und wir müssen vorbei am Klinikum Marktredwitz über den Siebensternweg und die Rückertallee in das Stadtzentrum oder zum Hauptbahnhof um mit Bus nach Wunsiedel oder Alexandersbad zu kommen. Es bleibt sicherlich noch Zeit für eine Stadtbesichtigung, so empfehle ich das Gartenausstellungsgelände 2006, das Rathaus oder das Egerland Kulturhaus, das Schnapsmuseum, das Feuerwehrmuseum, das Egerlandmuseum auf unserem weiteren Weg. Über die Autobahn A93(Redwitzite) hinweg erreichen wir nach ca. 2 km Wölsau.   5) Von Wölsau bis zur Kappl Parkmöglichkeit besteht gleich links nach der Ortstafel von Wölsau an einem alten Mühlenwehr des Flusses Kösseine (500 m ü NN). Wir folgen ein Stück dem Rohrbach (blaues Kreuz auf weißem Grund), und kommen bergauf an einem Kriegerdenkmal vorbei über die Forststrasse und einen Hohlweg zur Streusiedlung Haingrün (630 m ü NN). Bereits beim Aufstieg schweift unser Blick über das Lichtkreuz des Hainberges zum 24 - Örterstein nach Marktredwitz. Oben angekommen haben wir eine phantastischen Aussicht auf das ganze nördliche Fichtelgebirge und dem Steinwald. Die Platte, die Kösseine, der Schneeberg, der Ochsenkopf, der Waldstein, der Epprechtstein und der Kornberg bilden von Ost nach West das Panorama. Durch den Ort am Feuerwehrhaus mit Denkmal vorbei führt unser Weg zur Verbindungsstrasse Brand – Pechbrunn / Konnersreuth. Die südöstlichen Ausläufer des Fichtelgebirges bestehen geologisch aus Basalt- und Vulkankegeln. Das Klima im Kösseine- / Röslau - Becken ist milder und regenreicher. Diese Boden- und Klimaverhältnisse bringen eine üppige Vegetation hervor. Der Name Haingrün deutet auf Buchenhaine hin, die man hier antrifft. Wir bewegen uns in den Reichsforst, so heißt der Landstrich. Hier herrscht der Laubmischwald vor. Buchen, Ahorn, aber auch Pappelgehölze und Wildkirsche säumen den Wegrand. Auf unserem Weg um den Ruheberg kommt die Vielfalt verschiedener Blumen und Sträucher besonders im Frühjahr zur Blüte und im Herbst zur Laubfärbung zur Geltung. Auf Forststrassen verläuft der Weg rechts oder links um den Ruheberg (693 m ü NN). Hier kreuzen wir den Wanderweg Arzberg – Waldsassen. Wir laufen nun um den Preisberg (635 m ü NN) herum, hinab an einem Brunnen vorbei in den Talgrund (554 m ü NN). Geradeaus und bescheiden steigt die Strasse hoch zum Kalvarienberg mit einer kleinen Kapelle. Die Strasse führt nach ca. 800 m in den Markt Konnersreuth (Landkreis Tirschenreuth / Oberpfalz). Hier am Ortsende stoße ich auf den Garten zu Ehren „Therese Neumann“, der 2006 im Zuge der Gartenausstellung in Marktredwitz neu gestaltet wurde. Wir verlassen Konnersreuth Richtung „Lehenbühl“ (blaues Kreuz auf weißen Grund) und weiter zum „Münchenreuther Forst“ (blaues K oder E auf weißen Grund) und erreichen nach ca. 5 km die „Dreifaltigkeitskirche Kappel“. Mit der Besichtigung einer der schönsten Barockkirchen Deutschlands endet unsere Wanderung.   Wer die gesamte Tour gewandert ist, kann von Waldsassen bis Münchberg Bahnhof mit der Bahn zurück fahren.  

Anfahrt

Ortsmitte