Der Coronavirus hat die Welt und die Form des Reisens nachhaltig verändert. Der Tourismus, der einige Regionen der Welt schon an den Rand ihrer Kapazitäten gebracht hat, wird in Zukunft hoffentlich regulierter gestaltet werden. Während viele Sparten im Tourismus mit den Folgen der Reisebeschränkungen in Zusammenhang mit der Coronakrise zu kämpfen haben, ist das Interesse an Camping kontinuierlich gewachsen. Fahrten im Wohnmobil, mit dem Wohnwagen oder Urlaub im Zelt sind zu einem Urlaubstrend geworden, der sich durch Corona noch verstärkt hat. Für diese naturnahe und individuell planbare Form des Reisens existieren zahlreiche Gründe, die immer mehr Menschen dazu verleiten Camping auszuprobieren.
Überfüllte Strände an der Mittelmeerküste oder der Nord- und Ostsee, eine boomende Kreuzfahrtbranche, günstige Städtereisen in die gesamte Welt – der Tourismus hatte vor der Coronakrise ausschließlich auf Wachstum und Expansion gesetzt. Den Menschen stand die Welt offen, bis die Coronakrise dieser Branche einen wahren Stillstand verordnete. Nicht wenige Experten, die dem exponentiellen Wachstum kritisch gegenüberstanden, verbinden mit dem Virus durchaus etwas Positives. Bewusstes Reisen und nachhaltiger Tourismus unter der Berücksichtigung ökologischer Aspekte dürfte zahlreichen Reiseregionen helfen sich zu regenerieren.
Der Tourismus wird sich verändern, schließlich haben viele Menschen in der Coronakrise ihr Reiseverhalten entsprechend der Vorgaben angepasst. Dabei hat sich Camping als Gewinner der Krise herauskristallisiert. Zunächst war die Branche ebenso von Schließungen betroffen, aber mit der Entwicklung der Hygienekonzepte gehörten die Campingplätze zu den ersten Optionen für einen planbaren Urlaub. Insbesondere das Reisen mit dem Wohnmobil ist zu einem Trend geworden. Die Nachfrage nach Reisemobilen in allen Preisklassen ist regelrecht explodiert und viele Campinganlagen waren in den Sommermonaten 2020 und 2021 komplett ausgebucht. Für das Camping gibt es zahlreiche Gründe, die schon vor der Coronakrise angeführt werden konnten, aber durch diese einen deutlich höheren Stellenwert erfahren haben.
Die eingeschränkten Reisemöglichkeiten haben selbstverständlich auch die Auswahl der Reiseziele erheblich beeinflusst. Als klare Nummer 1 beim Camping hat sich das eigene Land herauskristallisiert. Deutschland mit der Nord- und Ostseeküste, den herrlichen Mittelgebirgen, den idyllisch gelegenen Seen, dem Alpenvorland und den Alpen hat bei den Buchungen klar die Nase vorn. Kroatien, Italien und Frankreich sind weiterhin beliebte Ziele, auch wenn das Interesse ein wenig abgekühlt ist. Vielmehr zieht eine wachsende Zahl von Campern die Schweiz und Österreich in Betracht. Die Anreise ist deutlich kürzer und hinsichtlich der Jahreszeiten gibt es kaum Einschränkungen. Campingurlaub in Österreich und der Schweiz in den Sommermonaten bedeutet Wanderungen und Fahrradtouren durch die faszinierende Bergwelt der Alpen. Das Frühjahr oder der Herbst lohnen sich ebenso wie das Wintercamping mit Skifahren oder Schneeschuhwanderungen. Die Auswahl an Campingplätzen ist vielseitig und abwechslungsreich. Das Spektrum reicht dabei von modernen Campinganlagen mit umfangreicher Ausstattung bis hin zu naturnahen Campingplätzen mit sehr viel Ruhe und Rückzugsorten.
Wer bislang nicht vom Camping überzeugt war, sollte es auf jeden Fall in den kommenden Jahren mindestens einmal ausprobieren.