Naturparks in Frankreich

08.05.2023
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Geschützte Zonen im französischen Bergraum

Gleich 15 Naturparks gibt es in Frankreich. Um Flora und Fauna zu schützen, wurden die Nationalparks errichtet - dabei gibt es ganz unterschiedliche Flächen: Vom hochalpinen Gelände über Vulkane der Auvergne bis zur Küste bei Marseille. Vier der französischen Nationalparks liegen im Alpenraum und im Mittelgebirge der Vogesen, hier finden sich einzigartige Berglandschaften.

Der Naturpark Ballons des Vosges

Naturpark Ballons des Vosges
Naturpark Ballons des Vosges © FrDr, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

In den Regionen Grand Est und Burgund-Franche-Comté liegt der Naturpark Ballons des Vosges. Über 3.000 km² erstreckt sich das landschaftlich abwechslungsreiche Gebiet. Dicht bewaldete Täler gibt es hier ebenso wie das Plateau der tausend Seen und den hohen Vogesenkamm. Zahlreiche Tiere und Pflanzen haben hier ihre Heimat gefunden, darunter Gämse, Luchse und Krebse und Gewächse wie der gelbe Enzian. Die höchste Erhebung des Parks ist der 1.425 m große Grand Ballon (“Großer Belchen”).


Ganze 7.000 km Wanderwege durchziehen den Nationalpark, Mountainbiker haben die Wahl zwischen 100 ausgeschilderten Touren. Auch kulturell hat der Park einiges zu bieten: 350 Orte im Park stehen unter Denkmalschutz.

Der Nationalpark Vanoise

Ruisseau de la Vanoise direction Col de la Vanoise
Ruisseau de la Vanoise direction Col de la Vanoise © Florian Pépellin, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Er ist der älteste Nationalpark Frankreichs und wurde schon vor über 50 Jahren gegründet. Anlass war der Alpensteinbock, der vom Aussterben bedroht war und dessen Lebensraum geschützt werden sollte. Mit Erfolg: Heute leben wieder rund 1.600 Alpensteinböcke im Park, dazu jede Menge Gämse, Hasen, Murmeltiere, Dachse, Steinadler, Schneehühner und Füchse.


Die Kernzone des 2.000 km² großen Nationalparks ist besonders geschützt: Hier ist das Mitführen von Hunden ebenso verboten wie Radfahren oder Gleitschirmfliegen. Dafür finden sich allein in dem Bereich über 40 3.000er, der höchste Berg ist der Grande Casse mit 3.855 Metern. Außerdem führen 600 km Wanderwege durch den Park, darunter drei Fernwanderwege.

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Der Nationalpark Mercantour

Lac de Trécolpas im Parc du Mercantour
Lac de Trécolpas im Parc du Mercantour © Kaelkael, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Im Südosten von Frankreich liegt der Nationalpark Mercantour, der besonders dadurch beeindruckt, dass sich hier alle Vegetationsstufen finden. Von dunklen Wäldern, grünen Wiesen bis zu kahlen Berggipfeln wie dem höchsten Berg des Parks, dem Mont Gélas (3.143 Meter). Im Nationalpark gibt es die artenreichste Tier- und Pflanzenwelt von ganz Europa. Allein 53 bedrohte Tierarten leben hier, darunter der Steinbock und der Lämmergeier. Auch der Wolf ist nach 70 Jahren Abstinenz wieder zurückgekehrt. Auch bei den Pflanzen findet sich hier Einzigartiges: 40 Arten wachsen nur hier im Nationalpark.


Besucher können den Park Mercantour auf 1.700 km Wanderwege erkunden. Gute Anlaufstellen für die erste Erkundung des Parks sind die Nationalpark-Häuser. In jedem der sechs Täler des Mercantour steht eines dieser Info-Zentren.

Der Nationalpark Ecrins

Parc des Ecrins
Parc des Ecrins © Pline, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Im Süden der französischen Alpen liegt der Nationalpark Ecrins. Er erstreckt sich über eine Fläche von 1.786 km². Hier finden sich beeindruckende Gletscher, spektakuläre Wasserfälle und viele Seen und Almen. 150 Berggipfel erheben sich auf eine Höhe von über 3.000 Metern, der höchste unter ihnen ist der Barre des Ecrins mit 4.102 m. Der Park ist ein Naturparadies für Tiere und Pflanzen. Hier leben unter anderem Steinadler, Gänse- und Mönchsgeier, Murmeltiere, Steinböcke, Wölfe und Luchse, außerdem sind mehr als 1.800 Pflanzenarten im Nationalpark Ecrins heimisch.


Besucher können sich in den sieben Nationalpark-Häusern informieren - in jedem der Täler befindet sich eine Infostelle. Anschließend kann unter anderem auf den 700 km Wanderwegen des Parks gewandert werden, zur Einkehr laden 40 Hütten und Almen ein.