Goldene Steige: Die Gulden Strass
Tourdaten:
Länge:88,3 km
Dauer:28:10 Stunden
Niedrigster Punkt:
340 m
Höchster Punkt:
1368 m
Aufstieg:2401 m
Abstieg:2144 m
Empfohlene Monate:
JAN
FEB
MRZ
APR
MAI
JUN
JUL
AUG
SEP
OKT
NOV
DEZ
Beschreibung
Etappe 1Die sogenannte "Gulden Strass" gehört zu den Handelswegenetz der Goldenen Steige, auf denen Jahrhunderte lang Salz durch den Bayerischen Wald nach Böhmen transportiert wurde. Die historische Strecke der "Gulden Strass" von Vilshofen nach Kasperské Hory beginnt ab Fürsteneck. Die Gulden Strass ist ab hier mit dem Goldenen Steig-Symbol (Säumer mit Pferd) über Grafenau und St. Oswald - auf teils alten Hohlwegen bis ins Bergdorf Waldhäuser ausgeschildert. Über den Lusengipfel und den Finsterauer Lusensteig erreicht man die Grenze Bucina (Buchwald). Von da führt der Weg weiter nach Kasperské Hory (Bergreichenstein), dem historischen Zielort der Säumer auf der ehemaligen Gulden Strass. Ausgangspunkt der ersten Etappe an der "Gulden Strass" ist das Schloss Fürsteneck. Diese Tour führt zunächst flussaufwärts entlang der romantischn Ilz in Richtung Norden vorbei an der Schrottenbaummühle und Dießensteinermühle bis zur Ohmühle. Hier kann man einen Abstecher nach Haus i. Wald einplanen und von dort wieder zum Ilztalweg/Gulden Strass gelangen. Bleibt man bei Ohmühle auf der Gulden Strass, folgt man dem Ilztalweg bis zur Ettlmühle (Privatbesitz). Weiter geht es über Stöcklholz nach Harschetsreut, bis zum Schmugglerhof, von wo aus man links auf die Gulden Strass einschwenkt und dann das Etappenziel, die älteste Stadt des Bayerischen Waldes - die Säumerstadt Grafenau - erreicht.In Grafenau wird jedes Jahr am 1. Samstag im August das historische Säumerfest gefeiert, an dem die Säumer mit ihren Pferden in die Stadt einziehen und Lager halten. Handwerker, Mittelalterfieranten, Gaukler, Spielleut, Säumerküchen, Bummelmeile und vieles mehr begeistern jährlich tausende Besucher bei diesem Fest. Infos unter: www.grafenau.deEtappe 2Die zweite Etappe auf den Spuren der Säumer beginnt auf dem Stadtplatz von Grafenau. Von dort aus folgt die Gulden Strass der Hauptstraße steil bergauf bis zum Ortsausgang. Bei der Bushaltestelle biegt man rechts ein in die "Guldenstraße", die alsbald hinaus führt aus der Stadt und als asphaltierter Höhenweg bis Rosenau immer wieder herrliche Ausblicke bietet. (Der Weg ist mit dem Golden Steig-Symbol - Säumer mit Pferd markiert) Über Rosenau führt der Weg in einen herrlichen Mischwald durch einen von unzähligen Pferdehufen eingekerbten Hohlweg hinauf nach Sankt Oswald. Entlang der Dorfstraße passiert man das Waldgeschichtliche Museum und das Kloster Sankt Oswald. Im Jahr 1396 wurde von Johann I. Landgraf von Leuchtenberg das Kloster zum Schutz der Säumer errichtet. Von der Kuppe hinter dem Pfarrhof sieht man die Wälder des Nationalparks Bayerischer Wald bereits zum Greifen nahe. Rechts erkennt man den Lusen (mit seiner waldfreien Felsbrockenkuppe) - links die beiden Gipfel des Rachel. Weiter geht´s über Siebenellen auf Hohlwegen, schmalen Pfaden und breiten Waldwegen auf der Spur der Salzsäumer in den Nationalpark Bayerischer Wald. Im größten zusammenhängenden Waldgebiet Mitteleuropas kann man Wald-Wildnis im wahrsten Sinne "gehniessen". Die Vielfalt an Bäumen aller Altersklassen, das Totholz, die umgestürzten Baumleichen und die knorrigen Wurzeln vermitteln eine Vorstellung der wilden Wälder, die hier ohne Eingriff durch den Menschen heranwachsen. An der kleinen Ortschaft Guglöd kommt man auf dem höhengleichen Damm einer alten Bahnstrecke zur Graupsäge, wo man den Bergbach Kleine Ohe überquert. Von dort geht es auf einem steinigen Waldweg steil aufwärts zum Bergdorf Waldhäuser. Hier endet die Markierung des Goldenen Steiges. In Waldhäuser gibt es veschiedene Übernachtungsmöglichkeiten. Im Jahr 1611 errichtete die Stadt Grafenau ein Rast- und Übernachtungshaus für die Säumer, das obere Haus am Wald, als letzte Raststation vor der böhmischen Grenze. Der Salzhandel blühte und wenige Jahre später baute die Stadt Grafenau das untere Haus im Wald. 1637 waren schon 7 untere Waldhäuser vorhanden. Das Weiderecht der Bewohner von Waldhäuser umfasste 1.800 Tagwerk. Um das obere Waldhaus herum, weidete das Vieh der Grafenauer Bürger während der Sommermonate. Waldhäuser war später Anziehungspunkt vieler Künstler und Freigeister und ist heute ein Kleinod im Nationalpark Bayerischer Wald, das Einheimische wie Gäste in seinen Bann zieht.Wer möchte kann seine Etappe noch bis zum Lusengipfel weiterführen. Im Lusenschutzhaus gibt es auf Anmeldung auch Übernachtungsmöglichkeiten. Infos unter: www.lusenwirt.deAuf der Dorfstraße geht es bergan in Richtung Lusen. Am oberen Ortsende (beim Parkplatz) entdeckt man links die Arche Theuerjahr. Hier hat der bekannte Künstler Heinz Theuerjahr gelebt. Der herrliche Skulpturengarten mit seinem gigantischen Ausblick ist ein Besuch wert. Man folgt der Ausschilderung über den Waldhäuserriegel (grünes Dreieck) zum Lusenparkplatz und von da an dem "Luchs" vorbei an der Glasarche über die Himmelsleiter zum Lusengipfel. Von den Felsbrocken des Lusengipfels aus hat man einen herrlichen Blick über die Waldwogen des Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes. Das Lusenschutzhaus liegt etwas unterhalb des Gipfels. Die historische Route ging einst von Waldhäuser über das Obere Waldhaus auf dem Böhmweg und die Blauen Säulen über die Böhmische Grenze nach Bergreichenstein. Heute wandert man über Finsterau und Buchwald ins Tschechische.Etappe 3Die letzten beiden Etappen der "Gulden Strass" nach Kasperské Hory (Bergreichenstein) beginnen in Waldhäuser/Lusen bzw. in Modrava. Die historische Route ging einst von Waldhäuser über das Obere Waldhaus auf dem Böhmweg über die Böhmische Grenze nach Bergreichenstein. Dieser Weg ist heute nicht mehr begehbar. Über den Abstecher nach Finsterau kann man aber auch von hier weiter bis nach Kasperské Hory (Bergreichenstein) wandern. Vom Lusengipfel steigt man auf dem Weg "Soldanelle" (Finsterauer Lusensteig) hinab ins Reschbachta und weiter auf der Markierung "Waldschaf" zum Freilichtmuseum. Ein Besuch des Freilichtmuseums ist schon allein wegen der Einkehrmöglichkeit in der Museumsgaststätte "D`Ehrn" empfehlenswert. Über den Jugendsteig und den Pilgerweg "Via Nova" erreicht man den Grenzübergang Bucina (Mitnahme von Ausweispapieren nicht vergessen!) und wandert weiter durch den Nationalpark Sumava. Zusammen mit dem Nationalpark Bayerischer Wald bildet der Nationalpark Sumava das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas. Ab der ehemaligen Ortschaft Bucina folgt man der Markierung des Europäischen Pilgerweges "Via Nova". An der Moldauquelle vorbei geht es auf diesem Weg über den Cerna Hora (Schwarzberg) nach Modrava. Die Hälfte der Strecke ist in etwa geschafft. In Modrava gibt es gute Übernachtungsmöglichkeiten.Ab Antygl (Einkehrmöglichkeit vorhanden) folgt der Weg dem Flüsschen Vydra durch das herliche Vydratal Richtung Norden bis Rejstejn (Unterreichenstein). Auf der Höhe von Halkova Chata biegt links der gelb markierten Weg zur Ortschaft Srni (Rehberg) ab, wo ebenso eine Möglichkeit zur Übernachtung besteht. In Rejstejn verläßt man schließlich die Pilgerroute "Via Nova" und biegt rechts in den blau markierten Weg nach Kasperské Hory ein, dem Ziel der Reise auf den Spuren der Säumer.Eine Wanderung zur Burg ist empfehlenswert - ein herrlicher Blick über den Böhmerwald ist garantiert.Die böhmische Stadt Bergreichenstein (Kašperské Hory) ist seit 1991 Partnerstadt von Grafenau. Gemeinsam feiern Sie jeden 1. Samstag im August am Grafenauer Stadtplatz das historische Säumerfest. In besonderen Jubiläumsjahren ziehen die Säumer mit ihren Pferden von Grafenau über die historische Route - die Blauen Säulen - nach Bergreichenstein.