Für viele Bergsportbegeisterte ist es ein fester Bestandteil des Ausflugs, Fotos und Panoramaaufnahmen der Landschaften zu erstellen und mit Gleichgesinnten zu teilen. Kameradrohnen sind heute auch für den privaten Einsatz erschwinglich geworden. Das Filmen aus der Luft bietet dabei viele neue Möglichkeiten für spektakuläre Aufnahmen.
Sei es, um die grandiose Landschaft ringsum festzuhalten oder um sportliche Aktivitäten zu filmen: Mit Hilfe einer Drohne lässt sich das Geschehen aus ganz neuen Blickwinkeln dokumentieren. Die kompakten Geräte für den Privatgebrauch wiegen dabei nicht mehr als fünf Kilogramm.
Zunächst einmal ist das Filmen mit einer Drohne mit einigem Aufwand verbunden, wenn entsprechend hochwertige oder ganz bestimmte Ergebnisse erzielt werden sollen. Neben dem genauen Sichten des Geländes und einer präzisen Planung der Flugroute ist es meist ratsam, mindestens in einem Zweierteam unterwegs zu sein. Dann können sowohl Drohne als auch Kamera individuell gesteuert werden. Der Belohnung für den Aufwand sind dann die ganz besonderen Aufnahmen vom Ausflug in die Berge.
Wer sich eine Kameradrohne kaufen möchte, hat zunächst die Wahl zwischen einem Bausatz oder einem Komplettsystem. Ein Bausatz ist meist günstiger, erfordert allerdings einiges an technischem Verständnis und praktischen Fähigkeiten im Bereich Modellbau. Wer bereits über eine geeignete Fotoausrüstung oder Actioncam verfügt, kann versuchen, diese mit der Drohne zu kombinieren.
Als Einsteiger in das Gebiet der Luftfotografie ist meist jedoch ein All-in-One-System mit integrierter Kamera wie bei Marktführer DJI, Autel, Xiaomi, Yuneec oder Syma besser geeignet. Bei den Komplettangeboten sind Kamera und Flugkörper optimal aufeinander abgestimmt. Dank eingebauter Stabilisatoren verfügen die Multicopter über sehr gute Flugeigenschaften. Zusätzliche, individuell wählbare Programmautomatiken ermöglichen auch bei noch wenig Erfahrung hochwertige Filmergebnisse - mit Auflösungen im 4K- oder sogar 8K-Bereich.
Je nach verfügbarem Budget und individuellem Einsatzgebiet sind unterschiedliche Kriterien bei der Wahl der passenden Kameradrohne ausschlaggebend. Folgende Punkte sollten dabei beachtet werden:
Beim Bergsteigen kann mit Hilfe eines Multicopters zunächst die geplante Kletterroute gefilmt und dabei aus der Nähe betrachtet werden. Die Alpen bieten dabei die verschiedensten Klettersteige und Felsformationen für jeden Anspruch.
Verschiedene integrierte Programmautomatiken machen es bei vielen Geräten möglich, die Drohne an einer bestimmten Stelle in der Luft zu halten. Dabei bleibt die Kamera jedoch voll steuerbar. Eine Person, die am Boden die Fernsteuerung bedient, kann einen Kletterer am Felsen mit der Kamera verfolgen und dabei jeden Handgriff dokumentieren.
Wer sich selbst nicht auf unsicheres Terrain begeben will, hat zudem die Möglichkeit, bestimmte Kameradrohnen mit einer Videobrille zu kombinieren. Die aufgenommenen Videobilder werden dabei direkt an die Brille weitergeleitet und dem Träger wird so das Gefühl vermittelt, selbst über die Gipfel und entlang von Felskanten und Abgründen zu fliegen.
Auch hier sollte das Gelände vorher sorgfältig studiert werden, da beim Steuern das eigene Auge durch das der Kamera ersetzt wird.
Bevor die Kameradrohne beim nächsten Urlaub in den Bergen zum Einsatz kommt, sollten einige Dinge beachtet werden. Wichtig ist es, den Multicopter bei einem Flug im offenen Gelände ausreichend sicher zu beherrschen. Gerade am Anfang bedarf es einiger Übung, um mittels Fernbedienung und Fluggerät auf Umwelteinflüsse wie Wind reagieren zu können und die geplante Route sicher zu verfolgen.
Es sollte zur Routine werden, vor jedem Flug ein paar Punkte zu kontrollieren und einzuhalten:
In den vergangenen Jahren wurden in der EU zahlreiche Gesetze zum Fliegen mit Drohnen erlassen. So sind für bestimmte Drohnen, abhängig von Gewicht und Einsatz, verschiedene Drohnen-Führerscheine nötig. Seit dem Jahr 2020 besteht für jede Drohne über 250 Gramm eine Registrierungspflicht und die Registrierungsnummer muss zur Identifizierung bei Unfällen am Flugerät befestigt werden. Der Halter einer Drohne benötigt eine Haftpflichtversicherung, die Schäden abdeckt, die durch Drohnen hervorgerufen werden. Zudem gibt es starke Einschränkungen in Bezug auf die potenziellen Flugzonen - man darf nicht einfach überall seine Drohne in die Luft steigen lassen. Über die Website dronemaps24.org kann man vor dem geplanten Flug checken, ob die Zone für den Flug freigegeben ist. So gelten zum Beispiel in Naturschutzgebieten oder Schutzzonen bestimmte Einschränkungen oder Verbote, ebenso in der Nähe von Flughäfen und kritischen infrastrukturellen Einrichtungen.
Auch bezüglich der maximal erlaubten Flughöhe gibt es gesetzliche Einschränkungen. Die meisten Ready-to-Fly-Geräte sind dabei von vorneherein auf die größte zugelassene Höhe von 120 Metern begrenzt. Rund um Flugplätze gilt eine Flugverbotszone von eineinhalb Kilometern. Um Kollisionen und Verluste zu vermeiden, sollte zudem ein ausreichender Sicherheitsabstand zu Strommasten oder Liftanlagen eingehalten werden.
In Deutschland ist für das Fliegen und Filmen mit einer Drohne im Normalfall keine Genehmigung erforderlich, solange das Fluggerät weniger als fünf Kilogramm wiegt und ausschließlich für nichtkommerzielle Zwecke eingesetzt wird. Wird das Film- und Fotomaterial veröffentlicht, beispielsweise auf einer Internetplattform, sollten jedoch entsprechend geltende Persönlichkeitsrechte beachtet werden.
In anderen Alpenländern bestehen dazu möglicherweise andere Regelungen. Was erlaubt ist und was nicht, sollte deshalb zuerst individuell abgefragt werden.
Da mit der Drohne zuvor nicht erreichbare Gebiete und Areale zugänglich werden, sind bestimmte Einschränkungen zu beachten, etwa wenn sich das überflogene Gelände in Privatbesitz befindet. Auch wenn fremde Personen mitgefilmt werden und das Bildmaterial später veröffentlicht werden soll, muss zunächst eine Einwilligung der Betroffenen eingeholt werden.