Wandern im herbstlichen Alta Badia
Wandern im herbstlichen Alta Badia © Alex Moling

Der Weg ist das Ziel - Wandern als Trend unterschiedlicher Zielgruppen

13.01.2022
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Das Wandern ist der Deutschen Lust: Der Trend zum Outdoor-Erlebnis

Es gibt Trendsportarten, die werden hauptsächlich wegen des Adrenalinkicks betrieben, weil die Ablenkung vom grauen Alltag manchmal eben nicht extrem genug sein kann. Auf das Wandern trifft das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu, trotzdem ist es ein Trendsport. Im Ranking der beliebtesten Freizeitaktivitäten der Deutschen liegen Wanderungen nur knapp hinter dem Besuch im Fitnessstudio und sogar recht deutlich vor dem Volkssport Nummer eins, dem Fußball spielen. Von den Jugendlichen bis zu den Senioren wandern inzwischen mehr als 40 Millionen Menschen in Deutschland.

Wandern in Saalbach-Hinterglemm
Wandern in Saalbach-Hinterglemm © saalbach.com / Branislav Rohal

Worin liegt der Reiz eines Hobbys, das ehemals als Freizeitbeschäftigung für die Älteren und ihre Wandervereine galt? Tatsächlich gibt es zahlreiche Gründe, die Schuhe zu schnüren. Dazu zählt an erster Stelle das Naturerlebnis, das im Alltag für viele ansonsten kaum noch erreichbar ist. Es ist darüber hinaus eine Abwechslung von der oft bewegungsarmen Arbeit – so bietet sich im Freien die Gelegenheit, etwas für Herz und Kreislauf zu tun, den persönlichen Stress abzubauen und Zeit mit Freunden zu verbringen.


In der Tat liegt die aktuelle Erfolgsgeschichte zum Teil auch darin begründet, dass Wandern inzwischen zunehmend zum Individualsport avanciert ist. Dafür hat nicht zuletzt die Medienpräsenz durch prominente Vertreter wie Hape Kerkeling oder Manuel Andrack gesorgt. Es ist daher nur folgerichtig, dass sich die individuellen Vorlieben in einer recht großen Bandbreite verschiedener Variationen des Wanderns niedergeschlagen haben.

Teil 1: Für die Gesundheit

Neben dem Naturerlebnis spielt der Gesundheitsaspekt für viele Wanderer eine große Rolle. Die Bewegung an der frischen Luft ist zwar grundsätzlich gesundheitsfördernd, aber beim Gesundheits- oder Fastenwandern lässt sich die positive Wirkung noch einmal steigern.


Gesundheitswandern: Gesünder mit jedem Schritt


Gesundheitswandern ist in erster Linie Bewegung im Freien. Die dabei erlaufenen Strecken sind nicht besonders lang, sondern im Bereich zwischen vier und sieben Kilometern angesiedelt – solche Entfernungen lassen sich in zwei bis zweieinhalb Stunden gut bewältigen. Die Geschwindigkeit sollte zwischen den schnelleren Nordic Walkern und einem Spaziergang liegen.


Die Wanderungen werden jedoch an geeigneten Plätzen immer wieder unterbrochen – die Besonderheit des Gesundheitswanderns liegt in den Körperübungen, die während dieser Pausen absolviert werden. Koordinations-, Gleichgewichts- und Dehnübungen dienen der Kräftigung der Muskulatur und der Mobilisation der Gelenke. Wichtig ist dabei, die eigenen körperlichen Grenzen kennenzulernen und diese nicht zu überschreiten – das Leistungsmaß bei den Übungen sind immer die persönlichen Möglichkeiten und nicht etwa der Wettbewerb.


Das ist im Grunde genommen eine Art Physiotherapie im Freien, bei der nicht nur Ausdauer und Kraft trainiert werden, sondern gleichzeitig auch für die nötige Entspannung gesorgt wird. Da Gesundheitswandern oft als Kurs angeboten wird, ist das Bewegungsprogramm zusätzlich begleitet von Tipps zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Fitness. Solche Angebote richten sich zwar hauptsächlich eher an Menschen jenseits der 55, aber als präventive Maßnahme kann es auch für Jüngere durchaus interessant sein. Insbesondere Berufstätige, die viel Zeit im Sitzen und/oder in einer gleichbleibenden Körperhaltung verbringen, können von der Kombination der Bewegungsabläufe profitieren. Außerdem hilft die Bewegung im Freien bei der Stärkung des Immunsystems.


Fastenwandern: Fasten und frische Luft


Die Verbindung von Fasten und Wandern lässt zunächst an das klassische Pilgern denken. Allerdings geht es hier nicht um religiös bedingtes Fasten, sondern um das Heilfasten. Um dessen Effekt zu verstärken, wird der Verzicht auf Nahrungsmittel mit körperlicher Betätigung ergänzt.


In der Praxis bedeutet das eine anfängliche Entlastungsphase mit leichtverdaulichem Obst und Gemüse, das je nach Fastenform durch Wasser, Tee oder Säfte ersetzt wird. Dazu werden tägliche Wanderungen durchgeführt, deren Länge abhängig vom Anbieter zwischen acht und 25 Kilometern variieren kann.


Angeboten wird Fastenwandern zumeist für Gruppen. Das hat den Vorteil, die Erfahrungen mit Gleichgesinnten austauschen zu können. Abgesehen davon ist, selbst bei einer sanften Form des Fastens, die Begleitung durch eine erfahrene Person angebracht. Denn anders als das Gesundheitswandern sollte Fastenwandern nur von gesunden Menschen durchgeführt werden.

Speedhiking - die athletische Form des Wanderns
Speedhiking - die athletische Form des Wanderns © Birgit Gelder

Teil 2: Für den sportlichen Ehrgeiz

Wer Wandern für Spazierengehen mit festem Schuhwerk hält und dabei die sportliche Perspektive vermisst, kann sich natürlich an den Varianten für Athleten ausprobieren. Speedhiking und Trekking sind körperlich fordernder als das "normale" Wandern. Trotzdem können sich im Prinzip alle daran versuchen. Beide Disziplinen sind allerdings zeit- und kostenintensiver als ein herkömmlicher Tagesausflug.


Speedhiking: Wandern für Athleten


Speedhiking stammt, das verrät schon der Name, aus Amerika und bedeutet im Grunde "Schnelles Bergwandern". Durch die unterstützende Benutzung von Stöcken ergibt sich der Eindruck von Nordic Walking im Berg. Das ist auch gar nicht so falsch, denn Speedhiker sind zwar im Verhältnis zu klassischen Wanderern erkennbar schneller unterwegs. Aber das Tempo wird bei weitem nicht so weit forciert, wie das bei den Trailrunnern der Fall ist.


Das Ziel ist dennoch eine möglichst schnelle Gipfelerklimmung oder die möglichst rasche Bewältigung einer mehrtägigen Tour. Dazu verlangt Speedhiking eine gewisse Grundfitness von den Schnellwanderern. Ansonsten droht, gerade bei weniger Trainierten, eine übermäßige Belastung. Dennoch wird hier eine gute Möglichkeit für jene geboten, die eine neue Herausforderung für ihr Hobby oder eine gelenkschonendere Alternative zum Laufen suchen.


Abgesehen von den Stöcken ist das Schuhwerk das wichtigste Ausrüstungsstück, da es je nach Höhe – entweder Halbschuh oder knöchelhoch – für mehr Bewegungsfreiheit und somit für mehr Geschwindigkeit sorgen kann. Passen müssen die Schuhe aber in jedem Fall, damit unterwegs keine Blasen entstehen. Die übrige Ausrüstung hängt natürlich von der geplanten Tour ab, generell gilt aber das Motto "So viel wie nötig, so wenig wie möglich". Auf dem Weg den Berg hinauf soll das Gewicht von Klamotten und Rucksack schließlich kein Störfaktor werden.


Trekking: Zurück in die Wildnis


Etwas mehr Equipment braucht es dann allerdings für das Trekking. Das hat verschiedene Gründe, liegt aber hauptsächlich daran, dass Trekking immer längere Touren über mehrere Tage oder Wochen bedeutet – ohne feste Unterkünfte und quer durch alle Klimazonen.


Dadurch ist Trekking in vielerlei Hinsicht die anspruchsvollste Art des Wanderns, angefangen bei den Planungen vorab. Abhängig vom Reiseziel müssen rechtzeitig Reisedokumente, Impfungen und Guides organisiert werden. Das Zeitmanagement ist außerdem ein genereller Aspekt, denn je nach Ambition der Touren kann der obligatorische Zweiwochenurlaub schon zu kurz sein.


Ansprüche stellt Trekking darüber hinaus an die Ausrüstung. Die muss bei allen Eventualitäten, sprich Wetterlagen, für möglichst optimalen Schutz sorgen. Hier gilt das bekannte Zwiebelprinzip, bei dem verschiedene Kleidungsschichten aus unterschiedlichen Materialien übereinander getragen werden. Da Outdoorsport nach wie vor ein wachsender Markt ist, hat sich die Produktvielfalt dementsprechend vergrößert – neue Materialkombinationen und modische Trends sorgen alljährlich für Nachschub.


Um nicht den Überblick zu verlieren und tatsächlich das passende Produkt für die jeweilige Unternehmung zu finden, empfiehlt es sich daher, fachkundige Beratung in Anspruch zu nehmen. Das ist auch für Onlineshopper problemlos möglich; der Sportfachhändler Sportscheck bietet hierzu unter anderem Hilfe bei der Suche nach der richtigen Jacke: Berücksichtigt werden alle wichtigen Faktoren wie Verwendungszweck, Funktionsweise und besondere Features.


Kleidung ist aber längst nicht alles, schließlich verlangt das Nächtigen unter freiem Himmel eine angemessene Campingausrüstung. Wer sich dann auch noch für eine der Trekkingvarianten entschieden hat, bei denen andere Transportmittel als die eigenen Beine zum Einsatz kommen, muss sich zusätzlich um Fahrrad, Kanu oder Skier kümmern. Dazu ist es generell empfehlenswert, auf die Ausflüge in die Wildnis Hilfsmittel zur Orientierung mitzunehmen.

Wandern in Saalbach-Hinterglemm
Wandern in Saalbach-Hinterglemm © Saalbach.com / Branislav Rohal

Teil 3: Für neue Erfahrungen

Das Bewegen in der Natur ermöglicht natürlich prinzipiell immer neue Erfahrungen und Erlebnisse, ganz egal wo gewandert wird. Wer mit offenen Augen unterwegs ist, kann auch auf den bekannten heimischen Wanderstrecken Neues entdecken. Allerdings gibt es Varianten, die neue Erfahrungen explizit zum Mittelpunkt der Wanderungen machen.


Bildungswandern: Lernen auf dem Weg


Bildungswandern ist unter anderem ein gesellschaftliches Phänomen, das die Abwanderung von Menschen mit einem gewissen Bildungsgrad ins Ausland umschreibt. Darum soll es hier allerdings nicht gehen, wenngleich es thematisch schon bei der Verbindung von Wandern und Bildung bleibt.


Denn die Naturerfahrung durch das Wandern lässt sich inzwischen an vielen Stellen noch durch Wissen vertiefen. Ein Beispiel hierfür sind die schon in den 1950er Jahren eingeführten Naturlehrpfade, die – zumeist anhand von Schildern und Infotafeln – Wissenswertes über die regionale Pflanzen-, Baum- und Tierwelt vermitteln. Abgesehen davon kann so auf Umweltbelange hingewiesen werden, wodurch die Wahrnehmung der Natur im besten Fall bewusster wird. Daneben gibt es verschiedenste Themenwege, auf denen regionale Besonderheiten – etwa in der landwirtschaftlichen Nutzung, zum Beispiel in Weinanbaugebieten – oder historische und kulturelle Begebenheiten näher erläutert werden.


Nicht nur bei der Themenwahl gibt es Gestaltungsspielraum je nach persönlichen Vorlieben. Das Tempo der Wanderung kann beispielsweise der Interessenlage angepasst werden: Abschnitte, die als weniger spannend empfunden werden, können dann eben schneller absolviert werden. Andererseits kann die Geschwindigkeit auf besonders interessanten Teilstrecken entsprechend gedrosselt werden, wenn nicht sogar historische Orte oder Naturschauspiele zum Verweilen einladen.


Bildungswandern ist zudem generationenübergreifend für alle Altersstufen geeignet. Insbesondere für Kinder bietet es jedoch die Möglichkeit, sich Wissen praxis- und naturnah jenseits des Klassenraums anzueignen. So setzt beispielsweise der Bergwald-Erlebnispfad von Inzell auf Interaktivität bei der Wissensvermittlung.


Barfußwandern: Unterwegs mit mehr Gefühl


Vielfach lässt sich das Wandern zur Wissensmehrung gleich noch mit neuen sensitiven Erfahrungen verbinden – das ist zum Beispiel beim Barfußwandern möglich. Lehrpfade bieten oft spezielle Parcours mit verschiedenen Untergründen an, deren Beschaffenheit mit blanken Füßen ertastet werden kann.


Tatsächlich geht das Barfußwandern über die vergleichsweise kurzen Erfahrungen solcher Barfußwege hinaus, wie die Seite barfusswandern.de erläutert. Der Tastsinn soll beim Wandern ohne Schuhe nämlich überall angesprochen werden. Beim ersten Verzicht auf das Schuhwerk sollte aber gerade hinsichtlich der Wahl der Wanderstrecken eine gewisse Vorsicht walten.


Denn grundsätzlich ist Barfußwandern zwar praktisch, bequem und darüber hinaus gesund – es stärkt einerseits die Muskulatur durch den veränderten Bewegungsablauf und kann darüber hinaus bei der Stärkung des Immunsystems helfen. Allerdings ist die Fußsohle zunächst noch recht empfindlich, weswegen verschiedene Untergründe, zum Beispiel Schotter, für ein unangenehmes Lauferlebnis sorgen können.


Am angenehmsten läuft es sich daher, neben Gras oder Sand, auf Wald- und Feldwegen. Dabei muss natürlich trotzdem auf Hindernisse geachtet werden, die selbst bei trainierten Fußsohlen zu Verletzungen führen können. Dazu zählen Dornen genauso wie stechende Insekten, im schlimmsten Fall werden die Barfußwanderer mit Glasscherben konfrontiert. Mit der richtigen Lauftechnik und Verbandszeug für den Ernstfall steht dem Barfußerlebnis aber kaum etwas im Weg.

Teil 4: Für Entdecker

Es gibt natürlich auch solche, die nicht unbedingt die Naturerfahrung oder die sportliche Herausforderung suchen, sondern für die das Suchen selbst die Herausforderung ist, am besten mit einer Spur Abenteuer. Tatsächlich gibt es auch für die entdeckungsfreudigsten Wanderer spezielle Varianten, bei denen sie auf ihre Kosten kommen können.


Geocaching: Die High-Tech-Schatzsuche


Beim Geocaching begeben sich die Wanderer auf eine Art elektronische Schatzsuche oder Schnitzeljagd. Denn die zu findenden Caches, also die Verstecke oder Schätze, müssen anhand von geographischen Daten per GPS-Gerät gefunden werden. Das ist bei weitem nicht so kompliziert, wie es zunächst klingt – auch wenn die Suche je nach Art des Verstecks durchaus eine Herausforderung darstellt.

So jedenfalls beschreibt Deutschlands wahrscheinlich prominentester Geocacher Bernhard Hoëcker seine Erlebnisse im Interview mit dem Bonner General-Anzeiger: Abgesehen von den Orten, an denen die Schätze verborgen werden, kann auch die Suche selbst schon ungewöhnlich und überraschend gestaltet werden. Sogenannte Mystery-Caches erfordern dann beispielsweise das Lösen von Rätseln, bevor die Schnitzeljagd wirklich eröffnet werden kann. Challenge Caches führen die Suche nach verschiedenen Schätzen zu einer großen Aufgabe zusammen.


Mittlerweile gibt es Geocaching seit 15 Jahren, in denen es eine weltweite Verbreitung mit rund 2,6 Millionen Verstecken gefunden hat. Die befriedigen aber oft nicht allein die Entdeckerlust, sondern fördern die Kreativität – vor allem beim Anlegen der Verstecke –, das Umweltbewusstsein und nicht zuletzt auch das Wissen über regionale Besonderheiten. Das Eintragen der Erfahrungen in den Logbüchern verstärkt zudem das Gefühl der Gemeinsamkeit, obwohl die Schatzjagd selbst eher kein Gruppenerlebnis ist – trotzdem kann es natürlich von der ganzen Familie betrieben werden.


Orientierungswandern: Wanderungen für "Pfadfinder"


Anders gestaltet sich das Orientierungswandern: Zum einen gibt es hierbei keinerlei technische Hilfsmittel, von einem Kompass einmal abgesehen. Zum anderen steht nicht das Finden des Ziels, sondern das Finden der Route im Mittelpunkt. Abgesehen davon ist die Zusammenarbeit in einer Gruppe unbedingt vorgesehen.

Ganz ähnlich sind jedoch die Grundvoraussetzungen, denn wie beim Geocaching werden den Orientierungswanderern verschiedene Punkte vorgegeben, die sie mit Hilfe von Kartenmaterial und Kompass finden sollen. Richtig abgelaufen, ergibt sich somit die Strecke bis zum Ziel. Die Orientierungswanderung muss dabei bestimmten Regeln folgen. Wird nach einer Wegbeschreibung gewandert oder müssen statt der Kontrollpunkte bestimmte Pflanzen oder Schätze gefunden werden, fällt das unter die Kategorie Suchwanderung.


Mindestens genauso wichtig wie die Orientierung selbst ist im Übrigen die Vorbereitung einer solchen Wanderung. Es gilt einiges zu beachten, denn das Kartenmaterial muss beschafft und bearbeitet, dass heißt mit den anzulaufenden Punkten versehen werden. Darüber hinaus muss auch die Streckenwahl bedacht werden – die soll natürlich möglichst ansprechend und im Schwierigkeitsgrad dem Teilnehmerfeld angepasst sein. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass die Natur nicht beeinträchtigt wird.

Winter auf großem Fuß: Schneeschuhwandern in Kärnten
Winter auf großem Fuß: Schneeschuhwandern in Kärnten © Wanderhotels / Franz Gerdl

Teil 5: Für die kalte Jahreszeit

Das Hereinbrechen des Winters zwingt keineswegs dazu, auf das Wandern zu verzichten, vom Barfußwandern vielleicht einmal abgesehen. Wie bei allen Outdoorsportarten gilt es auch hier, sich den äußeren Bedingungen bestmöglich anzupassen.


Winterwandern: Hinein in die Winterlandschaft


Verschneite Winterlandschaften, so sie sich denn finden lassen, sind natürlich ohnehin (optischer) Anreiz genug für einen Ausflug. Sollte die Heimat schneefrei bleiben und daher die Möglichkeit zu einer ausgedehnten Winterwanderung wegfallen, kann das mittlerweile in einer Vielzahl von Winterurlaubsorten nachgeholt werden.


Dort gibt es eigens für solche Wanderungen präparierte Strecken, die mit verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgraden für jeden Wanderer etwas zu bieten haben. Selbst mehrtägige Touren sind möglich. In der österreichischen Skiregion Schladming-Dachstein stehen daher nicht nur diverse Möglichkeiten für Skisportler zur Verfügung, sondern auch wintertaugliche Wanderwege – als Belohnung für den Aufstieg durch den Schnee wartet an der Hochwurzen beispielsweise eine kilometerlange Rodelbahn zurück ins Tal.


Abgesehen von der Wintertauglichkeit der Kleidung sollte beim Wandern während der kalten Jahreszeit die Kürze der Tage berücksichtigt werden. Das rechtzeitige Um- oder Einkehren erspart die Überraschung durch die frühzeitige Dunkelheit. Das ist umso wichtiger, wenn längere Wanderungen ohne Führer geplant sind. Der Wanderführer Sven Hähle rät auf evivam.de darüber hinaus, vorzugsweise Strecken mit offener Landschaft auszuwählen. Auf diese Weise haben Wanderer auch mehr von der Wintersonne als auf Wegen durch den Wald.


Schneeschuhwandern: Auf traditionsreichem Schuhwerk durch den Schnee


Ein neuer Trend, der eine alte Technik wieder aufleben lässt, ist das Schneeschuhwandern. Freunde alter Western werden daher noch solche Modelle kennen, die immer an Tennisschläger erinnert haben, die unter die Schuhe gegurtet wurden. In der Gestaltung gab es durchaus regionale Unterschiede, aber mit den modernen Schneeschuhen sind sie allesamt nicht mehr zu vergleichen.


Wer sich heute in den deutschen Mittelgebirgen oder den Alpen auf Schneeschuhwanderschaft begibt, trägt dazu Modelle aus leichtem Aluminium, die mit widerstandsfähigen Materialien bespannt sind. Das Prinzip ist allerdings geblieben: Das Körpergewicht wird auf eine größere Fläche verteilt, wodurch das Einsinken im Schnee verhindert wird.


Auch Schneeschuhwandern kann ganz nach den individuellen Wünschen gestaltet werden. Naturinteressierte lassen es daher langsamer angehen, sportlich Orientierte können sich auf anspruchsvolleren Strecken austoben. Das ist praktischerweise bei allen Schneeverhältnissen möglich. Gleichzeitig lassen sich auch Gebiete erwandern, die jenseits der Wege liegen – allerdings sollte dabei wegen der möglichen Lawinengefahr besser ein Führer herangezogen werden.


Ansonsten ist die Beherrschung der Trendsportart eine Frage der Technik, die ohne große Vorkenntnisse erlernbar ist. Somit ist Schneeschuhwandern eine gute Abwechslung zu anderen Wintersportarten, eine Ergänzung für Skilangläufer und eine Alternative, die im Winter nicht Skifahren, sich aber doch sportlich betätigen wollen.


In Sachen Vielseitigkeit werden sich nur ganz wenige Sportarten mit dem Wandern messen lassen können. Das liegt an vielen Gründen, von denen die wichtigsten abschließend noch einmal aufgegriffen werden sollen:


  • Wandern erfordert keine besonderen Kenntnisse oder Fähigkeiten.
  • Die Betätigung in der freien Natur ist immer eine gesundheitsfördernde Abwechslung zum Arbeitsalltag.
  • Ob alleine oder in der Gruppe, Wanderungen sind in jeder personellen Besetzung möglich.
  • Die äußeren Bedingungen sind nur selten eine zulässige Ausrede: Gewandert werden kann bei jeder Wetterlage.
  • Es ist individuell gestaltbar: Zeitaufwand, Schwierigkeitsgrad und Ausrüstung sind je nach Variante vollkommen unterschiedlich und können den persönlichen Vorlieben angepasst werden. Somit ist Wandern wirklich eine Sportart für alle Menschen.

Video: Trends Wandern

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