Ein sogenannter Downburst: Starker Fallwind, Anzeichen für Gewitter
Ein sogenannter Downburst: Starker Fallwind, Anzeichen für Gewitter © Rüdiger Manig, DWD

Tipps für die Bergtour: Wetterzeichen richtig deuten

15.08.2022
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Tipps, wie ihr auf Tour das Wetter vorhersagt

Wer unterwegs im Freien die Wetterzeichen richtig deutet, beugt bösen Überraschungen vor. Welche Zeichen, Farben und Co. welche Bedeutung haben, verraten wir euch hier. Aber Achtung: Das Wetter in den Bergen ist sehr wechselhaft und manche Beobachtungen, die ihr am Morgen trefft, können am Nachmittag schon wieder hinfällig sein. Daher das A und O vor der Tour: Regionale Wettervorhersagen checken und Einkünfte bei ortskundigen Personen einholen!

1. Himmelsfarben beobachten

Werden ihr morgens von einer schmutzig-gelbroten Sonne oder Morgenrot auf niedrigen Wolken begrüßt, erwartet euch wahrscheinlich eine Schlechtwetterfront und die Regenbekleidung sollte in unmittelbarer Nähe griffbereit sein.


Auch dunkle und violette Wolkenbänke und Farben sind ein eindeutiges Zeichen der Wetterverschlechterung. Türmen sich Wolken an einem schwülwarmen Sommertag gar ambossförmig in die Höhe, solltet ihr den nächsten Gipfel lieber auslassen und falls ihr euch in einem Klettersteig befindet, diesen sofort verlassen - denn ein Gewitter ist zumindest wahrscheinlich.


Auch weiße Ringe um Sonne oder Mond (Halo) deuten auf eine rasche Verschlechterung des Wetters, erst recht in Verbindung mit aufziehendem, starkem Wind.


Ein grauer Morgenhimmel jedoch ist meist ein Anzeichen dafür, dass der Tag zunächst schön wird.

Cumulonimbus Wolken: Ein Gewitter zieht auf
Cumulonimbus Wolken: Ein Gewitter zieht auf © Rüdiger Manig, DWD

2. Natur und Umgebung beobachten

Könnt ihr fallenden Nebel beobachten, dürfet ihr euch auf einen schönen Tag freuen.


Tritt jedoch das Gegenteil ein und der Nebel steigt, wird es wohl kein geeigneter Tag für Outdoor-Aktivitäten. Ist am Morgen eines sehr heißen Tages Nebel beobachtbar, wartet im Verlauf des Tages mit großer Wahrscheinlichkeit ein Gewitter.


Tau oder Reif in den frühen Morgenstunden versprechen einen schönen Tag, der optimal für Outdooraktivitäten genutzt werden kann.

3. Barometer befragen

Viele Multifunktionsuhren sind ideale Wetterstationen. Einige Modelle zeigen die Wettertendenz sogar mittels Symbolen (Sonne, Wolke etc.) an, bei anderen muss man die Wetterprognose selbst stellen. Am einfachsten gelingt das über das eingebaute Barometer, das den Luftdruck in Millibar (mb) misst. Dabei lässt sich zwischen steigendem und fallendem Barometer unterscheiden.


Bei ersterem Fall lässt sich bei starkem und schnellem Steigen eine Tendenz zu stürmischen Winden und Niederschlägen in Böen prognostizieren. Bei langsamen, stetigem Steigen des Barometers und hohen Wolken aus östlicher Richtung könnt ihr mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Wetterbesserung rechnen.


Im zweiten Fall, bei sinkendem Barometer, unterscheidet sich das Sinken in schnell, langsam und beginnend. Bei schnellem Fallen des Barometers solltet ihr euch schnellstens einen schützenden Unterschlupf suchen, es tritt ein rasch fortschreitender Sturmwirbel ein. Fällt das Barometer nur langsam, müsst ihr euch trotzdem auf ergiebige Niederschläge einstellen. Bei beginnendem Fallen kündigt sich im Allgemeinen eine Verschlechterung des Wetters an, allerdings kann bei wolkigem Himmel und aufkommenden westlichen Winden in der Höhe oftmals auch mit vorübergehender Aufheiterung gerechnet werden.

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4. Höhenmesser nutzen

Ein Höhenmesser misst wie das Barometer den Luftdruck – und errechnet daraus die aktuelle Höhe. Zeigt er einen zu hohen Wert an, deutet das auf einen Luftdruck­abfall hin und somit auf eine drohende Wetterverschlechterung.


Gaukelt der Höhenmesser hingegen geringere Werte vor, ist der Luftdruck gestiegen. Das funktioniert nur dann zuverlässig, wenn man den Altimeter so oft wie möglich nachjustiert: an Hütten oder klar identifizierbaren Geländepunkten auf der Karte.

5. Windrichtung checken

Ostwinde bringen meist stabile Schönwetterlagen, Westwinde häufig wechselhaftes bis nasses Wetter. Das liegt daran, dass bei Westwetterlage meist milde Luftmassen vom Atlantik bis weit auf den Kontinent strömen und meist mit kräftigem Sturm die dort lagernden Kaltluftseen verdrängen. "Bei einer Westwetterlage wandern Tiefdruckgebiete, die sich häufig über dem Nordatlantik bilden, in rascher Abfolge meist zwischen dem 50. und 60. Breitengrad ostwärts über Europa hinweg. Dabei überqueren ihre Frontensysteme Mitteleuropa und sorgen für eher unbeständiges und nasses Wetter", so erklärt es das ZAMG, die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik mit Sitz in Wien.


Bei einer Ostwetterlage liegt normalerweise ein starkes Hochdruckgebiet über Skandinavien und oft auch Nordrussland. Mitteleuropa befindet sich damit in einer Ostströmung, mit der Festlandsluft vom eurasischen Kontinent herangeführt wird, die im Normalfall kalt (im Winter längere Frostperioden) und trocken ist.

Profitipp:

In Zeiten des mobilen Internets verfügt euer Smartphone garantiert über eine passende App, die allzeit über das aktuelle Wetter und auch Wettervorhersagen informiert. Besonders empfehlenswert sind hochaktuelle Niederschlagsradar-Apps, die in Echtzeit die Wetterentwicklungen anzeigen.


Auch im Internet findet ihr umfangreiche Informationen zum Wetter, so z.B. auf der Seite des Deutschen Alpenvereins. Auch hier auf Alpen-Guide findet ihr sehr gute Wetterdaten aus den Alpen-Ferienregionen, bereitgestellt vom ZAMG. Klickt euch einfach in die Region, wo ihr eure Tour unternehmen wollt und dort auf den Reiter "Wetter".


Auf den bewirtschafteten Alpenvereinshütten erfahrt ihr die Vorhersage direkt aus erster Hand – einfach den Hüttenwirt fragen.

Videotipp:

Gewitter im Gebirge: Erkennen & richtiges Verhalten - Tutorial
Expertentipp: Wettergefahren beim Bergwandern
Wie entsteht ein Sturmtief oder Orkantief?

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