Blick auf den Habicht im Stubaital
Blick auf den Habicht im Stubaital © TVB Stubaital / André Schönherr

Schöne 3000er-Bergtouren in den Alpen: Unsere Highlights für Bergwanderer

17.04.2024
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Seid ihr sportlich und sucht eine neue Herausforderung? Plant ihr einen Trip in die Alpen und wollt endlich mal einen 3000er-Gipfel zu Fuß erwandern? Ihr werdet schnell feststellen: Die Auswahl ist groß! Und den Begriff "schön" wird jeder Bergsportler anders definieren. Die einen wollen viel Wald und Wiesen, die anderen mögen steile Schluchten und ausgesetzte Grate. Für manche Bergwanderer sollte es am Weg gerne ein paar Hütten geben, andere lieben die Einsamkeit und Abgeschiedenheit.


Wir stellen euch einige schöne und auch für Hochtourenanfänger machbare Bergtouren auf Gipfel vor, die gut in einer Tagestour zu erreichen und über 3000 Meter hoch sind. Teilweise mit Unterstützung der Sommerbergbahnen, teilweise mit vielen Höhenmetern direkt aus dem Tal – hier ist bestimmt für jeden Gebirgswanderer etwas dabei.


Ein Hinweis: Wenn wir hier von "leicht" oder "einfach zu begehen" sprechen, dann ist dies immer mit Vorsicht zu verstehen. Eine für Profis leichte Bergtour kann aus den verschiedensten Gründen (schlechte Vorbereitung, Schlechtwetter, Wetterumschwung, Unfall, konditionelle Schwächen, Unsicherheit, schlechte Ausrüstung, usw...) für andere eine sehr schwere und gefährliche Bergtour sein. Also: Nie unvorbereitet und blauäugig in das Hochgebirge starten, vor allem nicht auf solche Hochtouren, wie wir sie hier vorstellen!

So viele 3000er gibt es in den Alpen

Wer in den Alpen auf einem Gipfel oberhalb von 3000 Meter Seehöhe stehen möchte, der hat die Qual der Wahl. Während in Deutschland der höchste Berg, die Zugspitze mit 2.962 Metern Höhe, noch knapp unter der magischen Grenze bleibt, gibt es in Österreich nach Angaben des Alpenvereins allein 695 Gipfel über 3000 Meter. Mehr als 80 % von ihnen befinden sich in Tirol, der Rest verteilt sich auf die Bundesländer Vorarlberg, Salzburg und Kärnten. 242 der Berge haben eine "Prominenz" (Schartenhöhe) von mehr als 150 Metern, überragen also das benachbarte Gelände um mindestens diese Höhe.


Auch in der Schweiz und Italien gibt es sehr viele Erhebungen, die über die 3000-Meter-Marke hinausgehen – wobei die genau Anzahl der „Gipfel“ strittig ist. Christian Thöni, Autor und Datenbank-Analyst der Website www.gipfelverzeichnis.ch, listet in der Schweiz alleine 2.270 Erhebungen über 3000 Meter, wobei hier auch deutlich erklärt wird, welche Rolle die Dominanz, Schartenhöhe oder die bedingte Ausdehnung dafür spielen, ob ein Gipfel vorliegt oder nicht. Insgesamt ein recht komplexes Thema und in mancherlei Hinsicht ist es auch Auslegungssache, ob ein Berg nun ein Gipfel ist oder nicht. Daher ist auch keine eindeutige Zahl zu beziffern, wie viele 3000er es nun wirklich gibt. Schätzungen zu Folge kann man von ca. 3500-4000 Bergen in Europa sprechen, die über 3000 Meter Höhe aufweisen – da zählen dann auch die knapp 230 Gipfel in den Pyrenäen dazu. Eine ganze Menge, oder? Und weil wir hier nur ein paar vereinzelte Tourentipps geben können, empfiehlt sich für weitere Touren der Blick auf einschlägige Tourenportale wie alpenvereinaktiv, komoot, outdooractive oder ähnliche. Oder ihr ruft einfach mal bei einem Bergführerbüro an und geht eine geführte Tour, denn oft können ortskundige Bergführer eine Bergbesteigung mit ihrem Know-How zu einem besonders eindrücklichen Erlebnis machen.

Sommertour am Schönbichler Horn
Sommertour am Schönbichler Horn © Archiv TVB Mayrhofen-Hippach / Vanessa Vetter
Gipfelkreuz am Schönbichler Horn
Gipfelkreuz am Schönbichler Horn © Archiv TVB Mayrhofen-Hippach / Vanessa Vetter

Schöne Bergtouren auf 3000er

Schönbichler Horn (3.134 m)


Das Schönbichler Horn gilt als einer der beliebtesten Ausflugsberge in den Ostalpen. In einer langen Tagestour ist der Berg in den südlichen Zillertaler Alpen, der immerhin stattliche 3134 Meter aufweist, vom Ausgangspunkt, dem Parkplatz Zamsgatterl (1785 m) am Schlegeisspeicher erreichbar. Besondere Schwierigkeiten erwarten die Bergwanderer hier bei gutem Bergwetter nicht, allerdings sollte man für die Schönbichler Scharte und den Gipfelanstieg Trittsicherheit und Schwindelfreiheit mitbringen. Sollte es nass sein oder gar schneien, was hier auch im Sommer nicht unmöglich ist, ist die Tour nicht zu empfehlen. Insbesondere im oberen Bereich sind viele glatte, große Platten und Geröll zu begehen sind und Teile auch seilversichert.


Zunächst läuft man am Speichersee auf der Schotterstraße rund vier Kilometer ohne nennenswerte Steigungen Richtung Südosten in das hinterste Tal des Schlegeisgrundes, bevor es nach der Querung nach links einen weiteren Kilometer zur Talstation der Materialseilbahn geht. Bis hierhin kann man den Weg auch gut mit dem Fahrrad zurücklegen und gut eine Stunde Zeit sparen. Es geht dann hinauf zum Furtschaglhaus, einer Hütte der DAV Sektion Berlin, die von Mitte Juni bis Mitte September bewirtschaftet wird. Hier kann man eine kurze Rast einlegen, doch lange sollte man sich nicht aufhalten, denn es stehen noch rund 850 Höhenmeter in Auf- und Abstieg an. Bei bestem Bergwetter ist man ab der Hütte in etwa 2,5-3 Stunden Stunden am Gipfel und kann das wunderschöne Panorama auf die großen Eisfelder der Zillertaler Gletscher und die beeindruckenden Berge der Zillertaler Alpen genießen. Vom Gipfel geht es über den gleichen Weg wieder zurück zum Furtschaglhaus oder man geht weiter auf dem Berliner Höhenweg zur Berliner Hütte, die man über die Ostflanke des Berges erreicht.

Wilde Kreuzspitze (3.122 m)

Eine der schönsten Aussichten auf die Alpen genießt man von der 3.132 m hohen Wilden Kreuzspitze in den Pfunderer Bergen aus. Wenige Kilometer hinter dem Brenner und oberhalb von Sterzing liegt der höchste Gipfel der Pfunderer Berge über dem gleichnamigen Tal an der Grenze zu Österreich. Die recht leichter Wanderung startet man am besten am Parkplatz Fane Alm am Ende des Jochtals. Gemäßigt und entspannt wandert man bis zur durch die wildromantische Valser Schramme auf dem Weg Nr. 17 bis zur Brixner Hütte (2.282 m). Kurze Pause, dann weiter in Richtung Rauhtaljoch auf dem Weg 17b. Es geht nun steil über Schutt und Geröll, Trittsicherheit und Kondition sind erforderlich.


Am Rauhtaljoch (2.807 m) legt man eine kurze Rast ein und genießt schon hier den tollen Blick auf die Pfunderer Berge, bevor man die letzten 45 Minuten Wegstrecke über den Weg Nr. 18 auf sich nimmt. Steil geht es hinauf bis auf 3.122 Meter Höhe, von wo man das hervorragende Gipfelpanorama mit Blick auf den Wilden See und die Zillertaler Alpen lange genießen sollte. Bis zu den Drei Zinnen, den Geislern, den Peitlerkofel und den Gipfeln des Ahrntales kann man bei guter Sicht schauen, sehr beeindruckend! In knapp 3 Stunden ist man wieder bei der Fane Alm, hat auf den knapp 16 Kilometern etwa 1380 Höhenmeter in Auf- und Abstieg bewältigt und sich sein Feierabendgetränk redlich verdient!

Die malerische Fane Alm im Jochtal ist Ausgangspunkt für die Tour auf die Wilde Kreuzspitze
Die malerische Fane Alm im Jochtal ist Ausgangspunkt für die Tour auf die Wilde Kreuzspitze © Alex Filz

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Vier der „Seven Summits“ des Stubaitals: Zuckerhütl, Wilder Freiger, Habicht und Rinnenspitze

Das Stubaital bietet mehrere Berge mit über 3000 Meter Höhe, die einige interessante Touren offenbaren. Das Zuckerhütl (3.507 m) mit seiner ganzjährigen, weißen Haube aus Schnee ist der höchste Berg des Stubaitals und am besten von der Bergstation der Schaufeljochbahn zu besteigen. Hierfür benötigt man allerdings eine vollständige Hochtourenausrüstung, Erfahrung im Gletschergehen und sollte die Tour nicht auf die leichte Schulter nehmen (UIAA II). Im Hochsommer herrscht Steinschlaggefahr, dann sollte man nicht den Ostgipfel über die Heinrich-Klier-Route in Angriff nehmen, sondern eher auf den Westgipfel ausweichen. Seinen Namen trägt das Zuckerhütl übrigens aufgrund seines Anblicks von Osten: Als kühnes Firnhorn in Zuckerhut-Manier von der einen Seite, anmutig von der anderen und abweisend, felsig, roh wiederum von der nächsten, ist der Berg sehr eindrucksvoll.


Eine anspruchsvolle Hochtour mit deutlich mehr Höhenmetern muss man unternehmen, um auf den Gipfel des Wilden Freiger (3.384 m) zu gelangen. Egal ob man vom Parkplatz Sulzenau Hütte oder vom Parkplatz Nürnberger Hütte startet, es gilt rund 2000 Höhenmeter zu bewältigen, zum Teil über Gletscher und ohne Orientierungshilfen im Gletscherbereich. Die Tour wird im Normalfall mit einer Hüttenübernachtung als Zwei-Tages-Tour gemacht. Wer noch nicht über viel Hochtourenerfahrung verfügt, der sollte sich bei einem der Bergführerbüros im Stubaital einen Bergführer an seine Seite holen – dann ist eine sichere Tour mit einem fantastischen 360-Grad-Panorama am Gipfel (der Blick reicht von den Dolomiten zum Ortler, zu den Ötztaler und Stubaier Alpen bis hin zu den Hohen Tauern) garantiert.


Der Habicht ist mit seinen 3.277 Meter der Höchste des Habichtkammes und muss sich hinter dem Zuckerhütl und Wilden Freiger nicht verstecken. Die Schwierigkeit der Tour hängt stark von den Verhältnissen ab, bei guten Bedingungen im Hochsommer benötigt man aber keine spezielle Gletscherausrüstung, da man nur ein Firnfeld überquert. Der Ausgangspunkt der Tour auf den Habicht ist der Parkplatz Zegger (970 m) in Neustift. Von hier braucht man etwa zweieinhalb Stunden durch das Pinnistal über die Issenanger- und Pinnisalm bis zur Karalm. Von hier weitere zwei Stunden bis zur Innsbrucker Hütte und drei weitere Stunden bis zum Gipfel – eine lange Tour, die als Tagestour nur für flotte, sportliche und ausdauernde Geher zu empfehlen ist. Wer es gemütlicher angehen lassen will, der quartiert sich für eine Nacht in der Innsbrucker Hütte ein und läuft am Morgen gut ausgeruht durch Schrofengelände, über verblockte Anstiege mit sehr leichter Kletterei bis in den Gipfelbereich, wo sich nur noch Gletscherreste befinden. Diese lassen sich problemlos überqueren, um dann die letzten Höhenmeter drahtseilversichert zum Gipfel zu klettern. Bei guten Bedingungen eine relativ einfache Tour und auch für Hochtourenanfänger (mit Übernachtung in der Innsbrucker Hütte) gut zu meistern. Für die Anstrengung wird man mit einem beeindruckenden Rundblick auf die Stubaier Alpen, die nördlichen Kalkalpen, die westlichen Zillertaler Alpen sowie die Dolomiten belohnt. Auch die Felsbastionen der Tribulaune und des Goldkappels sind sehr beeindruckend.


Der am leichtesten zu besteigende 3000er im Stubaital ist die Rinnenspitze (3.003 m). Bei Neustift zweigt das Oberbergtal vom Stubaital ab, an dessen Ende man die Oberissalm findet, die den Ausgangspunkt für die Tagestour bildet. Der Weg führt euch über viele Serpentinen durch den Latschenwald bis zur Alpinalm, von der man die Franz-Senn-Hütte bereits sehen kann. Hinter der Hütte (2.147 m) quert man den Alpeiner Bach und steigt nördlich in Richtung Rinnensee auf. Ab hier geht es steiler zur Sache, den Ostrücken des BErges hinauf, bevor man mit Hilfe von Stahlseilen und Eisentritten über den scharfen, aber ebenfalls gesicherten Grat zum Gipfelkreuz steigt. Den Gipfel der Rinnenspitze kann man gut in vier Stunden erreichen, so dass noch genug Zeit zum Abstieg bleibt.

Großes Wiesbachhorn
Großes Wiesbachhorn © Wald1siedel, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons

Großes Wiesbachhorn (3.564 m)

Schöner früher galt das Große Wiesbachhorn als der große Rivale des Großglockners, den höchsten Berg Österreichs. DIe Gipfel liegen nur rund 10 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt, das Große Wiesbachhorn im Salzburger Land, der Großglockner auf der Grenze von Tirol zu Kärnten. Die Tour auf das Große Wiesbachhorn gilt als spektakulär schön, anstrengend, aber für sportlicher Wanderer bei guten Bedingungen ohne Probleme machbar.


Startpunkt ist der Mooserboden Stausee, oberhalb der Talstation Kaprun-Kitzsteinhorn auf knapp 2000 Meter Höhe gelegen. Von hier wandert man in etwa zwei Stunden zum Heinrich-Schwaiger-Haus (2.802 m), muss dabei zum Teil stahlseilversicherte Stellen überwinden. Die Hütte mit ihren rund 70 Schlafplätzen, die unglaubliche Ausblicke auf die imposanten Gipfel in den Hohen Tauern bietet, wird von Mitte Juni bis in den Oktober bewirtschaftet und eignet sich gut als Übernachtungsmöglichkeiten für alle diejenigen, die die Tour auf zwei Tage aufteilen wollen.


Vom Heinrich-Schwaiger-Haus sind es aber auch "nur noch" rund 2,5 Stunden bis auf den Gipfel, so dass die Tour für konditionell fitte Bergwanderer in einem Tag machbar ist. Rund 300 Meter hinter der Hütte kommt man schnell zur schwierigsten Passage, einen teilweise versicherten Kamin, durch den man klettern muss (Schwierigkeit B/C). Bei guter, stabiler Wetterlage und wenn der Restschnee geschmolzen ist, im Normalfall kein Problem für Hochtourengeher. Nun geht es über den Unteren Fochezkopf (3022m) weiter über den Firngrat zum Oberen Fochezkopf (3159m). Über den Kaindlgrat und verblocktes Gelände erreicht man schließlich den Gipfel des Großen Wiesbachhorn (3564m) und kann die fantastische Aussicht auf die Gletscherseen genießen. Insgesamt eine technisch recht leichte 3000er-Hochtour, wenn die Wetterbedingungen passen und man im Spätsommer unterwegs ist - denn noch bis weit in den Juni hinein kann hier oberhalb des Heinrich-Schwaiger-Haus Schnee liegen, was die ganze Sache natürlich merklich erschwert.

Laaser Spitze/Orgelspitze (3.304 m)

Egal ob Vinschgauer Höhenweg (Mehrtagestour, 108 km) oder Ortler Höhenweg (Mehrtagestour, 7 Etappen, 115 km), die Region zwischen dem Reschensee und Meran in Südtirol beeindruckt durch ihre unzähligen Möglichkeiten für leichte und schwere Bergtouren. Neben dem Naturpark Texelgruppe und dem Nationalpark Stilfserjoch als dem größten zusammenhängenden Naturschutzgebiet Italiens, liegen im Vinschgau auch einige der höchsten und imposantesten Gebirgsketten der Alpen. Und somit fällt die Wahl schwer, welchen 3000er man hier auf jeden Fall in Angriff nehmen sollte. Während die berühmten Ortler (3.905 m) oder auch die Vertainspitze (3.545 m) besser als Zweitagestour zu empfehlen sind, gibt es auch viele 3000er, die recht gut als Tagestour zu machen sind.


Zu nennen ist zum Beispiel der Zerminiger (3.109 m), aber auch die Laaser Spitze (von Einheimischen meist Orgelspitze genannt), die am besten vom Martelltal aus zu besteigen ist. Hier gibt es auf 1.930 Meter Höhe bei Stallwies einen Wanderparkplatz, von dem aus der Weg Richtung Laaser Spitze durch einen schönen Nadelwald startet. Über den stetig ansteigenden Wanderweg 5 (zur Orgelspitze) kommt man schnell zur Baumgrenze, von hier geht es immer steiler zur Sache. Nun geht es über große Blöcke in eine Art Kessel, zu dessen Rand man steigt und an dessen höchstem Punkt sich das Gipfelkreuz befindet, das man nach ca. 3,5-4 Stunden erreicht. Am Gipfel angelangt, genießt man einen tollen Ausblick auf das gesamte Vinschgau und die Ötztaler Alpen. Insgesamt eine gut machbare, technisch wenig anspruchsvolle Bergtour auf einen 3000er und ein lohneswertes Tourenziel!


Tolle und recht leichte 3000er-Touren im Martelltal sind im Übrigen auch die Vordere Rotspitze (3.003 m) und Hasenöhrl (3.239 m).

Jennwand (2.962 m) und die Orgelspitze (3.304 m)
Jennwand (2.962 m) und die Orgelspitze (3.304 m) © Whgler, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Oberrothorn (3.414 m)

Wenn schon der Talort auf rund 1.600 Meter Höhe liegt, sind Gipfel oberhalb von 3.000 Meter nicht unerreichbar. Vor allem, wenn man die Bergbahnen je nach Lust und Kondition sogar bis zur Bergstation Rothorn nutzen kann, die bereits die 3000-Meter-Marke knackt. Für zumindest ein bisschen Anspruch fährt man aber vom wunderschönen Zermatt im Wallis mit der Sunnegga-Bahn und dann mit der Gondel weiter hoch nach Blauherd (2.571 m), so hat man zumindest noch einige Höhenmeter zu erwandern.


Von Blauherd geht es über die im Winter vielbefahrenden Skipistenwege bis zum Furggji (2981 m), von hier auf dem schmaler werdenen "Weg zur Freiheit" (Nr. 13) stetig ohne große Schwierigkeiten bergauf auf das Oberrothorn (3.414 m). Da die Tour leicht und selbst für Nicht-Bergsportler gut erreichbar ist, teilt man sich den phänomenalen Ausblick auf 38 (!) Viertausender meist mit einigen anderen Wanderern, doch das trübt diesen nicht. Das Panorama auf das 4.478 Meter hohe Matterhorn, einer der schönsten Berge der Welt, und die beeindruckenden Gletscher des Monta-Rosa-Massivs - eindrücklich. Weniger spannend und abwechslungsreich ist der Weg selbst, der zumindest im oberen Bereich vor allem über kargen Schotter verläuft. Ab und an findet man aber eine botanische Seltenheit und am Wegrand wurden Skulpturen platziert, die bergphilosophische Betrachtungen aufkommen lassen. Insgesamt bei gutem Wetter eine Recht leichte Tour, die von Blauherd und wieder dorthin zurück in gut 4 Stunden machbar ist. Alternativ fährt man ab Rothorn mit der Gondel hinab oder läuft über den Ritzengrat (2,5 Std.) bis nach Zermatt hinunter.


Zermatt im Sommer? Auf jeden Fall eine Reise wert, wenn man das nötige Kleingeld hat. Die Berglandschaft hier ist einmalig! Und wem 3000er nicht hoch genug sind, mit dem Breithorn gibt es den wohl am leichtesten zu besteigenden Viertausender in Zermatt!

Wanderweg bei Blauherd in Zermatt
Wanderweg bei Blauherd in Zermatt © Pascal Gertschen

Glödis (3.206 m)

Der Glödis liegt nördlich von Lienz in Osttirol und wird auch als "Matterhorn Osttirols" bezeichnet. Das liegt an seiner markanten Form, spitz und formschön. Er gilt als schönster Gipfel der Schobergruppe und ist auch für Bergwanderer ohne große Klettererfahrung gut zu besteigen - allerdings sollte man den Klettersteig am Gipfelgrat nicht auf die leichte Schulter nehmen.


Startpunkt ist der Parkplatz Seichenbrunn. von wo aus man in einer fast schon malerischen Wanderung durch das Debanttal zügig zur Lienzer Hütte (1.977 m) wandern kann. Von hier aus wird es immer steiler, man geht über den Franz-Keil-Weg in nordwestlicher Richtung, durch Bergsturzgelände und dann der Beschilderung "Glödis Nr. 912 A" folgend leicht abwärts zum Debantbach. Es gilt zwei Holzbrücken zu queren und über Gras- und Felsgelände weiter aufwärts zu steigen. Den Gipfel erreicht man über den Süd-Ost-Grat, der den Normalweg darstellt und von einem Stahlseil gesichert wird. Eine vollständige Klettersteigausrüstung sollte man auf jeden Fall mitführen, auch wenn der Weg zwar steil und luftig (Schwierigkeit A bis B, mehrere Seilbrücken und Leitern) ist, aber technisch und in Bezug auf die Kraftanstrengung nicht überaus anspruchsvoll ist. Trittsicher und mutig muss man hier aber sein, denn es geht recht ausgesetzt zu, bis man schließlich nach etwa 4 Stunden Gehzeit (von der Lienzer Hütte) am eindrucksvollen Gipfelkreuz auf dem Glödis steht und den Anblick der nahen Glocknergruppe genießen kann. Eine tolle Tour, die aber mit rund 17 km Länge auch konditionell fitte Bergsportler verlangt.


Ihr seid auf der Suche nach noch mehr Touren? Dann schaut mal hier.


Unseren Aritkel über "Leichte Viertausender" findet ihr hier.


Viele weitere Ausflugsziele in den Alpen findet ihr hier.


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