Die Gemeinde befindet sich im Südwesten Österreichs nahe der italienischen Grenze. Das mediterrane Klima sorgt für zahlreiche Sonnentage. Auf einer Fläche von mehr als 180 Quadratkilometern leben hier nur etwas mehr als 1.100 Einwohner. So findet man viel unberührte Natur und Möglichkeiten zur Erholung. Trotzdem benötigt man nur etwas mehr als zwei Stunden, um Städte wie Innsbruck oder Bozen zu erreichen.
Geschichte der Gemeinde
Dank einer hier gefundenen Steinkiste weiß man, dass bereits im fünften Jahrhundert vor Christus Menschen hier lebten. 1162 wurde Prägraten am Großvenediger erstmals urkundlich erwähnt. Sein Beiname bezieht sich auf den nahe gelegenen Hauptgipfel der Venedigergruppe in den Hohen Tauern, an dessen Fuß es liegt. Dieser verdankt seinen Namen nicht, wie oft vermutet, der Fernsicht bis an die Adria, sondern wohl vielmehr dem Umstand, dass einst Händler aus Venedig hier entlang zogen. Im Mittelalter gehörte das Gebiet zunächst zum Herzogtum Kärnten, geriet nach dessen Zerfall aber unter Salzburger Herrschaft. Später wurde es Tirol angegliedert und geriet so nach der Schlacht von Austerlitz kurzzeitig an Bayern. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war Prägraten ausschließlich landwirtschaftlich geprägt und die Bewohner litten unter Armut. In den 1920er Jahren begann dank regelmäßiger Besuche der Wiener Sängerknaben und des aufkommenden Alpinismus die touristische Erschließung. Der Tourismus ist heute ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Prägraten.
Panoramablick Prägraten© Mk pictures (CC BY-SA 3.0) via Wikimedia Commons
Sehenswertes in und um Prägraten
Die malerischen Gipfel der Venedigergruppe bilden ein eindrucksvolles Panorama und laden zu Ausflügen ein. Für geübte Bergsteiger gibt es anspruchsvolle Berghänge, aber auch Wanderer finden zahlreiche malerische Routen im Nationalpark Hohe Tauern. Ein lohnenswertes Ziel ist die Ruine der Burg Rabenstein, die einst die drittgrößte Burganlage Tirols war. Die ursprünglichen Bergquellen speisen zahlreiche Bäche und kleine Flüsse, welche wiederum tiefblaue Bergseen füllen oder eindrucksvolle Wasserfälle schaffen. Die Isel ist der letzte, völlig frei fließende Gletscherfluss der Alpen und insbesondere die Umbalfälle suchen ihresgleichen. Über den Wasserschaupfad gelangt man dicht an die tosenden Fluten. Wer nicht gut zu Fuß ist, erreicht diese Ziele auch bequem mit einem Wanderbus.
Veranstaltungen und mehr
Das Gemeindeleben ist lebendig und abwechslungsreich. Auch den Gästen und Besuchern wird viel Unterhaltung geboten. So inszeniert eine Theatergruppe regelmäßig volkstümliche Stücke. Daneben laden Konzerte zum gemütlichen Verweilen ein. Besinnlicher geht es bei einer christlichen Messe auf dem Berg zu. In der Vorweihnachtszeit darf das Adventssingen des Venedigerchors ebenso wenig fehlen wie das traditionelle Gebäck. Sportlich betätigen kann man sich auf vielfältige Weise, egal ob man Radtouren bevorzugt oder sich fürs Paragliding begeistert.
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